27.12.2004
Griffin: Zuflüsse nach Osteuropa weiter stark
Köln, den 27.12.2004 (Investmentfonds.de) - Der tschechische Markt erreichte einen neuen
historischen Höchststand, berichten die Manager des Griffin Eastern European Fund in
ihrer Markteinschätzung. Makro-ökonomische Indikatoren waren sehr positiv und insbe-
sondere haben sich Wirtschaftswachstumsaussichten für das nächste Jahr weiter verbessert.
Auch die Unternehmensergebnisse für das dritte Quartal waren sehr gut. Generell stiegen
Aktienkurse zwischen 7% und 9%. Cez, unser Top Pick in Tschechien, stieg weitere 22%,
getrieben durch sehr gute Quartalszahlen und weitere Upgrades von Brokern.
Die größte Unsicherheit besteht nach wie vor in Cesky Telecom. Wie immer kann sich die
tschechische Regierung nicht entscheiden ob die restlichen 51% an einen strategischen
Investor verkauft werden sollen oder auf dem Aktienmarkt platziert werden sollten.
Für die Aktienkursentwicklung ist diese Entscheidung höchst relevant da EURO 1,6 Mrd.
für eine Marktplatzierung ein ziemlicher Broken ist. Wir glauben, dass die Regierung die
Entscheidung bis aufs letzte verschiebt, d.h. die Volatilität und Unsicherheit im Aktien-
kurs wird bleiben.
Auch der ungarische Index konnte mit 14,500 Punkten ein neues Rekordhoch machen. Gegen
Monatsende setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein. Quartalsergebnisse waren extrem stark.
OTP war jenseits der optimistischsten Erwartungen. Die Ergebnisse waren so stark, dass
sie zu einer deutlichen Erhöhung unseres Kursziels führten. Auch MOL verkündete
Rekordergebnisse. Die Firma profitiert derzeit stark von den sehr hohen Raffineriemargen.
Darüber hinaus wurde bekannt gegeben, dass Mol die Mehrheit an der wenig profitablen
Gasgeschäftssparte an die deutsche E.ON AG veräußert hat. Der Verkaufspreis war deutlich
über den Markterwartungen und wird ebenso zu einer Erhöhung des Kursziels führen.
Polen bewegte sich seitwärts und war eher schwach. Die Schwäche war zum Teil auf den
IPO der größten polnischen Bank PKO BP zurückzuführen. Durch den Cash Call stieg die
Aktienquote der Pensionsfonds auf ein historisch hohes Niveau. Wie alle anderen
ausländischen Investoren haben wir in dem IPO kaum eine Zuteilung bekommen, da die
Regierung inländische Investoren bevorzugt hat. Nach dem 20% Anstieg ist die Bank auf
dem jetzigen Niveau nicht mehr attraktiv. Wir haben unsere Gewichtung in der Ölfirma
PKN deutlich erhöht. PKN ist eine der besten Raffinerien in Europa und kann vor allem
das schwere russische Öl verarbeiten, weshalb die Firma von dem erheblichen Preisunter-
schied zwischen Ural und Brent profitieren kann.
Der russische Markt war schwach. Die negativen Nachrichten überwiegen: Die Yukos-Affaire
scheint sich auf das hässliche Ende zuzubewegen, Sibneft hat ebenfalls eine Steuernach-
zahlungsklage erhalten und es häufen sich die Befürchtungen, dass auch andere Firmen
unter Beschuss kommen werden, Wahlbetrug in der Ukraine usw. Kurse in Russland sind in-
zwischen jedoch auf ein sehr attraktives Niveau gefallen.
Quelle: Investmentfonds.de