29.03.2005
Griffin: Februar war ein starker Monat in Osteuropa
Köln, den 29.03.2005 (Investmentfonds.de) - Februar war ein starker Monat in Ost-
europa. Die Region sieht derzeit riesige Liquiditätszuflüsse. Seit Jahresbeginn
sind über US$ 2,2 Mrd. in Osteuropafonds geflossen. Darüber hinaus investieren
mehr und mehr Westeuropafonds direkt in der Region. Obwohl wir eine Konsolidierungs-
phase nach den jüngsten starken Anstiegen nicht ausschließen würden, sind die der-
zeitigen Bewertungsniveaus durch die fundamentalen Rahmenbedingungen und insbesondere
durch das starke Unternehmensgewinnwachstum vieler Firmen voll und ganz zu recht-
fertigen.
Ungarn war der stärkste Markt, angetrieben von sehr starken Quartalsergebnissen.
Insbesondere OTP überraschte den Markt erneut, was zu sehr aggressiven Broker-
upgrades mit neuen Kurszielen von bis zu HUF 10.000 geführt hat. Derzeitiger
Kurs HUF 7.000. Die Bank handelt zwar inzwischen bei einem Preis zu Buchwert von
etwa 3,2, also deutlich über westeuropäischen Niveaus. Diese Bewertung ist jedoch
durch die extrem starke Profitabilität der Bank mit einer Eigenkapitalrendite von
38% im Jahre 2004 zu rechtfertigen. Auch Mol konnte den Markt positiv überraschen.
Eher bescheiden fielen wie immer die Ergebnisse von Matav aus. Die Firma ist aber
trotz fehlendem Wachstum attraktiv bewertet und weist eine Dividendenrendite von
deutlich über 5% aus.
Polen konnte sich im Februar von seinem schwachen Start zum neuen Jahr erholen.
Besonderes Kaufinteresse fanden TPSA und PKN. Trotz starker Performance bleibt TPSA
die attraktivste Telekomaktie in der Region. Mit einer Bewertung von EV/EBDIT von
4,6 und einer Dividendenrendite von über 4% ist die Aktie deutlich billiger als
westeuropäische Telekoms. Die Koppermine KGHM stieg stark an, nachdem der Kupferpreis
den höchsten Stand seit 16 Jahrenerreichte.
Auch der russische Markt kam im Februar in die Gänge, nachdem zur Abwechslung keine
schlechten Nachrichten verkündet wurden. Im Gegenteil, gegen Monatsende wurde bekannt
gegeben, dass man sich nach langem hin und her für eine 100%- ige Übernahme von Rosneft
durch Gazprom entschieden hat. Die ist positiv, da dadurch die Regierung die Mehrheit
an Gazprom erhält, was bedeutet, dass einer Liberalisierung der lokalen Gazpromaktie
nichts mehr im Wege stehen sollte.
Rostelecom stieg etwa 20% nach der Bekanntgabe von sehr guten Halbjahreszahlen.
Unsicherheiten bezüglich der bevorstehenden Deregulierung des Telekommarktes werden
die Aktie jedoch weiterhin belasten.
Die Türkei hat einen volatilen Monat hinter sich, konnte jedoch mit einer festen Note
schließen. Wir nutzen die Kursschwäche um selektiv Positionen aufzubauen.
Quelle: Investmentfonds.de