30.11.2005
ADIG: Jahresendrallye noch nicht zu Ende
Köln, den 30.11.2005 (Investmentfonds.de) - Die Börsenampeln stehen weiterhin auf
grün. Sowohl das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank zur jüngsten Zinserhöhung als
auch das gestiegene Verbrauchervertrauen der Universität Michigan beflügelten. Da
einige Mitglieder des Offenmarktausschusses vor zu starken Zinserhöhungen warnten,
kann von einem baldigen Ende des Zinserhöhungszyklus ausgegangen werden. Beim
Konsumentenvertrauen basieren die Hoffnungen auf ein belebendes Weihnachtsgeschäft.
Insgesamt legten die Weltaktienmärkte in der letzten Woche um 1,2% zu, wobei USA
mit 1,6% am positivsten herausragte. Euroland entwickelte sich mit +1,1% leicht
unterdurchschnittlich, dabei ließen Anschlusskäufe nach dem Erzielen neuer
Jahreshochs noch auf sich warten.
Für diese Woche sprechen wenig Gründe dafür, warum die Jahresendrallye an den
Aktienmärkten abrupt zu Ende gehen sollte. Auch aus technischer Sicht dürften die
zuletzt erzielten Jahreshochs bestätigt und im weiteren Verlauf die Kursgewinne
weiter ausgebaut werden. Dabei werden die zuletzt widersprüchlichen Signale der
Notenbanken die Zinsängste in Grenzen halten. Die an diesem Donnerstag erwartete
Zinserhöhung durch die EZB um 25 Basispunkte auf dann 2,25% scheint in den
Aktienkursen bereits weitestgehend eingepreist zu sein. Mehr Wert wird auf die
Aussage des EZB-Präsidenten Trichet gelegt, ob weitere kräftigere Zinserhöhungen
folgen werden. Alles andere als ein maßvolles Anheben der Zinsen in Euroland würde
negative Implikationen auf die Aktienmärkte bedeuten. "Die Signale aus den USA
geben Hoffnungen auf ein baldiges Ende des dortigen Zinserhöhungszyklus", sagt
COMINVEST-Fondsmanager Klaus Breil. "Zudem ist das Weihnachtsgeschäft am Freitag
nach Thanksgiving mit +22% gegenüber dem Vorjahr ordentlich angelaufen, womit den
bislang am Boden liegenden Konsumwerten wieder bessere Gewinnentwicklungen in
Aussicht gestellt werden", so US-Experte Breil. "Auch der Ölpreis hat sich trotz
teilweise erfolgtem Wintereinbruch auf einem niedrigeren Niveau eingependelt."
Auf Unternehmensseite berichtet am Donnerstag ThyssenKrupp als letzter DAX-Wert.
Nach den positiven Vorgaben von Arcelor und Salzgitter ist speziell bei der
volatilen Stahlkomponente mit einer positiven Entwicklung als Folge geringerer
Kapazitäten und daher auf hohem Niveau verharrenden Stahlpreisen zu rechnen. Am
selben Tag berichtet in den USA der Nachzügler Novell, in Europa gibt HSBC
Einblick in seine Geschäftszahlen im Rahmen eines Trading Updates.
In der laufenden Woche wird die Entwicklung am Rentenmarkt durch eine Vielzahl von
wichtigen Daten beeinflusst. Von US-amerikanischer Seite steht am Donnerstag die
Veröffentlichung des ISM-Indexes an, hier rechnet COMINVEST mit einer freundlichen
Zahl auf einem weiterhin hohen Niveau. Nachdem in der gesamten Woche Daten zur
amerikanischen Immobilienmarktentwicklung veröffentlicht werden, werden diese in
dem ebenfalls am Donnerstag anstehenden OFHEO House Prices Index gebündelt. Hier
rechnen wir mit einem leichten Rückgang. Für den am Freitag anstehenden Arbeits-
marktbericht erwarten wir eine solide Entwicklung, nachdem nun auch der Einfluss
der Wirbelsturmsaison aus den Zahlen geflossen sein sollte. In Euroland ist das
bestimmende Datum die Leitzinserhöhung der EZB. Eine Erhöhung um 25 Basispunkte
gilt weitestgehend als sicher. In Summe rechnen wir mit einem leicht schwächer
tendierenden Bund Future bei einer Marke von 119,50.
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Quelle: Investmentfonds.de