26.04.2006
Robustes Wachstum, begrenzte Inflationsrisiken
Köln, den 26.04.2006 (Investmentfonds.de) -
Die Wiederbeschleunigung der Weltkonjunktur ist trotz der
Ölpreiskrise im Herbst geglückt. Der Schwung trägt auch in das
Jahr 2006 hinein. Die Dynamik wird sich im zweiten Halbjahr
2006 dann aber wieder abschwächen, so dass insgesamt ein
BIP-Wachstum für die Welt von rund 4% im Jahresvergleich
erreicht werden kann. Zwischen den Regionen werden sich die
Wachstumsdifferenzen einengen. Die USA sehen einer Verlangsamung
entgegen während sich der Euroraum leicht aber stetig
erholen kann. Dadurch halbiert sich der Wachstumsabstand verglichen
mit den beiden Vorjahren. Deutschland wird bei der
Binnenkonjunktur durch die leicht expansiven Effekte der Fiskalpolitik
temporär zulegen können. In Japan erwarten wir eine
stetige Entwicklung, die durch die endgültige Rückkehr zu positiven
Preissteigerungsraten bei den Verbraucherpreisen begleitet
ist. Die Energiepreise haben sich beruhigt. Die Angebots-
/Nachfrageverhältnisse und die im Vergleich der letzten Jahre
höhere Lagerhaltung sprechen fundamental für eine stabilere
Preisentwicklung. Nach der inzwischen eingetretenen Preisentspannung
senken wir unsere Erwartungsbandbreite für den
Ölpreis im ersten Halbjahr 2006 etwas auf 48$ bis 58$ (Brent).
Die Implikation für die Inflationsraten ist eine merkliche basisbedingte
Entspannung der Preissteigerungsraten bis in den
Herbst hinein. Dadurch, dass auch die Dynamik des BIP-Wachstums
auf oder teilweise unter dem Potenzialwachstum der
einzelnen Länder liegt, sind weiterhin nachhaltige Engpass- und
Preisrisiken nicht zu erwarten. Insofern behalten wir bei der Einschätzung
der US-Geldpolitik die Zielmarke von 4,5% für die
Fed Funds Rate Anfang 2006 bei. Die EZB wird nach dem
ersten Zinsschritt im Frühjahr und im Sommer noch zwei weitere
Zinsanhebungen vornehmen, um primär die Normalisierung
des Leitzinsniveaus voranzutreiben und der weiteren
Liquiditätsausdehnung gegenzusteuern. Mit Blick auf die
Wechselkurse sehen wir die Dollarstärke und die Yen-
Schwäche auslaufen und in eine Korrektur münden. Das näher
kommende Ende des Zinsanhebungszyklus der Fed und die
schlechter gewordenen Exportbedingungen lassen wieder eine
Phase für den Dollar erwarten, in der die strukturellen
Belastungsfaktoren hervortreten.
Quelle: Investmentfonds.de