14.09.2006
Griffin: Kleine Rallye in Osteuropa nur von kurzer Dauer
Köln, den 14.09.2006 (Investmentfonds.de) - Nach einem starken Juli erlebten
die Schwellenmärkte Europas im August eine Konsolidierungsphase. Die US-
Notenbank legte im August eine Pause bei den Zinserhöhungen ein und löste
damit in der ersten Monatshälfte eine kleine Rallye aus. Diese war jedoch nur
von kurzer Dauer, da bald wieder Wachstumsängste im Vordergrund standen, schreiben
die Fondsexperten im aktuellen Bericht zum Griffin Eastern European Fund. Der
Waffenstillstand im Nahen Osten, der Mitte August erzielt wurde, ließ die
regionalen Märkte aufatmen. Die nachlassenden politischen Spannungen und über
den Erwartungen liegende Bestandsdaten führten zu einer Beruhigung der Ölpreise.
Russland kündigte im vergangenen Monat die vorzeitige Rückzahlung seiner Schulden
an den Pariser Club an. Mit Währungsreserven von über 250 Milliarden US-Dollar
(fast 30 Prozent des BIP) und einer extrem niedrigen Verschuldungsquote genießt
Russland derzeit exzellente makroökonomische Bedingungen. Folglich erzielen
konsumorientierte Unternehmen weiterhin hervorragende Renditen. Sberbank wies für
den Juli nach russischen Rechnungslegungsvorschriften (RAS) einen Gewinn vor
Steuern von 480 Millionen US-Dollar aus, der nach Berücksichtigung von Sonderposten
bei rund 350 Millionen US-Dollar liegt. Damit liegt die Bank immer noch weit über
den optimistischsten Prognosen. In der Folge dürften zahlreiche Maklerprognosen
nach oben korrigiert werden.
Gazprom verzeichnete im August ein erneutes Interesse, das vornehmlich auf die
zweite Phase der Neugewichtung bei den relevanten MSCI-Indizes Ende des Monats
zurückzuführen war. Die Gazprom-Aktie wurde in den MSCI-Indizes zum 1. September
mit einem 40-prozentigen Streubesitzfaktor gegenüber bisher 20 Prozent
berücksichtigt. In der Folge verdoppelte sich ihr Gewicht beispielsweise im MSCI
Global Emerging Markets-Index auf ca. 5 Prozent des Index. Zur Verdeutlichung:
Gazprom verfügt in diesem Index nun über ein größeres Gewicht als die drei
mitteleuropäischen Länder Ungarn, Tschechische Republik und Polen zusammengenommen.
Griffin nutzte die Kursschwäche, um sein Engagement in OTP in Ungarn auszubauen.
Die Aktie bekam die makro-ökonomischen Herausforderungen in Ungarn im Jahr 2006
deutlich zu spüren und litt zudem unter Befürchtungen, die Bank werde möglicherweise
einen sehr hohen Preis für den Erwerb von CEC in Rumänien bezahlen. Das Management
von OTP gab wiederholt seinem Interesse an CEC Ausdruck, betonte aber auch, dass es
keinen überhöhten Preis bezahlen werde. Sollte es zu einer Übernahme kommen, würde
die Ausgabe neuer Aktien zu einem Verwässerungseffekt von fünf bis sechs Prozent
führen. Griffin glaubt, dass die meisten negativen Nachrichten im Kurs schon
berücksichtigt sind und die Bank weiterhin eine exzellente Rendite ausweisen wird.
Tüpras bleibt weiterhin Griffins attraktivste Beteiligung in der Türkei, auch wenn
das Unternehmen die Kursschwäche Anfang des Monats nutzte, um sein Engagement in
Akbank, Is Bankasi und Vakifbank auszubauen. Nach einer Raffineriemarge in Rekordhöhe
von 8,3 US-Dollar pro Barrel im Juni veröffentlichte Tüpras im Juli einen erneuten
Rekord von 10,7 US-Dollar pro Barrel. Aufgrund des automatischen Preismechanismus ist
das Unternehmen dem Wechselkursrisiko der türkischen Lira nur minimal ausgesetzt.
Griffin ergänzte das Bankenengagement in der Türkei, da sich die Lira und Anleihen-
renditen seit den Turbulenzen im Mai/Juni erholten und die Banken von diesem Trend
als erste profitieren.
In Polen verlief die Entwicklung mit einer Korrektur, hauptsächlich angeführt von den
Blue-Chip-Banken, gegen den allgemeinen Trend. Griffins relative Untergewichtung im
polnischen Bankensektor wirkte sich im vergangenen Monat positiv auf die relative
Performance aus. Griffin hält ein Investment in einige andere Banken in der Region
nach wie vor für lohnenswerter als in polnische Banken.
Anlagestrategie: Beschränkung
Griffin Capital Management Limited hat firmenintern eine Beschränkung in seiner
Anlagestrategie eingeführt. Die Gesamtanlage in andere Fonds ist auf nicht mehr
als 10 Prozent des Portfolio Nettoinventarwertes des jeweiligen Teilfonds der
Griffin Umbrella plc beschränkt. Dies ist keine Änderung der Anlagepolitik und
folgt bisherigen Strategien. Eine Formalisierung ist jedoch notwendig um UCITS III
Dachfonds die Zusammenarbeit zu erleichtern
Quelle: Investmentfonds.de