02.10.2006
Charlemagne: Neuer Trend in Asien: Investitionen in den Umweltschutz
Köln, den 02.10.2006 (Investmentfonds.de) - Die Folgen der jahrelangen
Industrialisierung werden in Asien, speziell in China, nicht nur an
beeindruckenden Wachstumsraten sichtbar. Die Kehrseite der ökonomischen
Medaille sind gravierende Umweltschäden, deren Schäden und damit einher-
gehenden Kosten nun immer sichtbarer werden.
Erstmals räumt die chinesische Regierung im aktuellen Fünfjahresplan dem
Umweltschutz einen deutlich höheren Stellenwert ein und dies nicht ohne
Grund: Bis zu 400 der 600 großen Städte Chinas leiden unter unzureichender
Versorgung mit sauberem Wasser, 90% der Flüsse des Landes gelten als
verschmutzt - 28% davon so stark, dass sie nicht zur Bewässerung oder für
die Industrie verwendet werden können. Aus diesem Grund haben 40 Millionen
Menschen in den Städten Peking, Shanghai und Shenzhen weniger sauberes
Wasser zur Verfügung als alle Einwohner von Jordanien, Israel und
Yemen zusammen.
Die Kosten für die beschränkte Verfügbarkeit von sauberem Wasser sowie die aus
Luftverschmutzung, Entwaldung und anderen Umweltproblemen resultierenden Kosten
über das letzte Jahrzehnt werden mit bis zu 1% - 2% des jährlichen BIP geschätzt.
Um diese Belastung zu mindern, gab die chinesische Regierung bekannt, dass sie
bis zum Jahr 2010 bis zu USD 42 Milliarden investieren werde, um die Emissionen
bei der Energieerzeugung zu verringern, die Abwässer aufzubereiten und eine
effizientere Müllentsorgung zu entwickeln. Innerhalb dieser Projekte hat für
die Regierung die Verdopplung der Abwasseraufbereitungskapazität höchste
Priorität.
Sangita Uberoi, Portfoliomanager des Magna Asia Fund und des Magna Greater
China Fonds, hat sich auf die lokalen Wasserversorgungsunternehmen konzentriert,
die zu den interessantesten Nutznießern der neuen Umweltpolitik zählen: "Es
handelt sich im Wesentlichen um Unternehmen mit einer lokalen Monopolstellung,
die von sehr wirksamen Eintrittsbarrieren in ihre lokalen Märkte profitieren.
Sie besitzen die Infrastruktur, die das Wasser von den lokalen Speichern in
die Haushalte liefert und können daher mit kräftigen Gewinnwachstümern rechnen.
"In China liegt der durchschnittliche Wasserpreis bei etwa 20% des weltweiten
Durchschnitts, und dabei wird es natürlich nicht bleiben: Die Kosten für bessere
Aufbereitungsanlagen und undichte Verteilernetze wird der chinesische Verbraucher
tragen müssen, was den Gewinnen der Unternehmen sehr zu Gute kommen wird.
Ich bin aber auch sehr an chinesischen Unternehmen interessiert, die Wasser
sparende Bewässerungssysteme für die Landwirtschaft anbieten. Da der Wassersektor
von Analysten bisher nur unzureichend abgedeckt ist, haben wir hier für unsere
Portfolios äußerst attraktive Möglichkeiten gefunden. Langfristig bietet unsere
Strategie sehr gute Renditeaussichten, da es die gesamte Wertschöpfungskette
von Unternehmen im Wassersektor abdeckt. Es erfordert zwar mehr intensivere
Analysen, um die wahrscheinlichsten langfristigen Nutznießer der Veränderungen
aufzudecken, aber gerade so findet man Unternehmen mit den besten Aussichten."
Energiesicherheit und eine nachhaltige Energieversorgung sind auch wichtige
Interessensgebiete des Magna Asia Fund und des Magna Greater China Fund. Die
Fonds investieren setzen auf Unternehmen der Erdgasnutzung, der Biokraftstoffge-
winnung und der Solarenergie Asiens. Sicherheitsbedenken, aber auch ein
zunehmendes Bewusstsein für Umweltschäden, bestärken die Überzeugung, dass die
Erdgaspreise, die in Asien derzeit etwa 70% niedriger sind als in den USA,
steigen werden. Erdgas bietet sich nicht nur als verfügbarer Ersatz für Öl
und Kohle bei der Energieerzeugung an, es erzeugt bei der Verbrennung auch
60% weniger Kohlendioxid. Das knappe Angebot und die hohe Nachfrage werden zu
einem verstärkten Kapitalzufluss in die Gasexploration, -produktion und
-distribution in der Region führen. Diese Entwicklung würde die Abhängigkeit
von Ölimporten verringern.
Laut Sangita Uberoi sind einige der besten Möglichkeiten in dieser Hinsicht
in Südostasien zu finden: "Wir erkennen viel Substanz in Thailand, dort erfolgt
die Energieerzeugung bereits zu 75% mit Gas. In Indonesien wird durch die
bevorstehende Fertigstellung von Pipelines die Infrastruktur stark verbessert;
die Gewinne der Versorgungsbetriebe werden schneller steigen. In den Bereichen
Exploration und Produktion ergeben sich die besten Möglichkeiten in Vietnam und
Indien. Dort werden neue Gasbecken erschlossen, durch die sich die Gasreserven
einiger Unternehmen dramatisch erhöhen könnten. Sowohl in China, wie aber auch
in Indien sind für uns einige Unternehmen im Ethanolgeschäft interessant. Da
Biokraftstoffe zunehmend marktfähig werden, dürfte die Nachfrage nach Zucker
und Getreide - die wichtigsten Zutaten für Ethanol - erheblich ansteigen. Die
Aktienkurse der Ethanolunternehmen waren auch von der Korrektur der Kurse der
Energieunternehmen betroffen. Jetzt zeichnen sie sich durch ein niedriges ein-
stelliges KGV mit starkem Gewinnwachstum aus. Schließlich verfügen wir auch über
einige Beteiligungen im Bereich der Solartechnologie. Das Angebot an Silizium
und der Wirkungsgrad von Solarzellen werden laut Prognosen in den Jahren
2008 - 2009 signifikant zunehmen, wodurch Kostensenkungen möglich sein werden.
Wir meiden die Unternehmen, die Solarzellen als "Rohstoff" produzieren - die
voraussichtlichen Opfer möglicher Preiskorrekturen - und setzen vielmehr auf die
Dienstleister, die mit Solarenergie betriebene Systeme anbieten. Diese können
von sinkenden Preisen profitieren, da sich dadurch ihre Auftragslage verbessern
wird. In diesem Sektor haben wir Solartron ausfindig gemacht, ein Unternehmen
in Thailand mit ausgezeichnetem Gewinnwachstum und einem attraktiven niedrigen
KGV."
"Insgesamt sind unsere Asien-Portfolios derzeit zu etwa 20% in Umwelt- und
Energieunternehmen investiert. Diese Zahl spricht für die steigende Bedeutung,
die der Umweltschutz nach unserer Meinung in der nächsten Zeit auf die
Wirtschaft Asiens ausüben wird."
Quelle: Investmentfonds.de