21.05.2007
China lässt Investitionen an ausländ. Aktienmärkte zu
Köln, den 21.05.2007 (Investmentfonds.de) - Wie bereits in diesem Jahr angekündigt,
haben die chinesischen Behörden die Vorschriften des Qualified Domestic Institutional
Investor Programme (QDII, Programm für qualifizierte inländische institutionelle
Anleger) gelockert und so chinesischen Staatsbürgern erstmals den Zugang zu
ausländischen Aktienmärkten ermöglicht. Zunächst dürfte sich dies am stärksten
bei Aktien chinesischer Unternehmen auswirken, die außerhalb des chinesischen
Mutterlandes gehandelt werden, vor allem in Hongkong.
Das QDII Programm wurde im letzten Jahr aufgelegt, um chinesischen Staatsbürgern den
Zugang zu ausländischen Finanzmärkten zu ermöglichen. Es wurde mit dem Ziel konzipiert,
den Druck von den wachsenden Devisenreserven zu nehmen und den Aufwertungsdruck auf
den Renminbi (CNY) zu mindern - d. h. dazu beizutragen, dass die chinesischen Exporte
möglichst wettbewerbsfähig bleiben. Es entspricht dem Qualified Foreign Institutional
Investor Programme (QFII, Programm für qualifizierte ausländische institutionelle
Anleger), das seit 2002 besteht und ausländischen Anlegern über A-Aktien und ein
Quotensystem den Zugang zum inländischen chinesischen Aktienmarkt ermöglicht. Während
jedoch das QFII Programm stark nachgefragt wird, verkümmert das QDII Programm, und
nur ein winziger Teil der verfügbaren und großzügigen Quoten wird tatsächlich
investiert.
Der Grund hierfür ist ziemlich offensichtlich: Bisher war das QDII Programm auf
Anlagen in risikoarme Renten- und Geldmarktprodukte beschränkt. Da derartige Produkte
im Vergleich zu den enormen Gewinnen, die offenbar am inländischen Aktienmarkt möglich
sind, so gut wie keine Rendite abwerfen und darüber hinaus noch ein Währungsrisiko
darstellen, ist es kaum verwunderlich, dass es die Chinesen vorzogen, ihren neu
gewonnenen Wohlstand anderswo zu investieren.
Aufgrund der Ankündigung der Chinese Banking Regulatory Commission vom 11. Mai 2007
könnte sich jedoch alles ändern. Bis zu 50% der QDII-Mittel können nun über
Vermögensverwaltungsprodukte an ausländischen Aktienmärkten investiert werden, jedoch
darf ein solches Produkt nicht mehr als 5% in eine einzige Aktie investieren; die
Mindestanlage beträgt CNY 300.000. Derzeit liegt die Gesamtquote für QDII bei knapp
unter USD 20 Mrd. - ein kleiner Betrag im Vergleich zur Größe des Gesamt-Aktienmarkts,
aber die Quoten werden zweifellos steigen. Direkte Anlagen von Privatpersonen im
chinesischen Mutterland in ausländische Aktien unter Umgehung des QDII Programms
bleiben möglich.
Wahrscheinlich wird der Aktienmarkt in Hongkong das erste Ziel für QDII-Fonds darstellen;
die H-Aktien werden wohl davon profitieren. Angesichts des jüngsten Rekord-Anstiegs
der inländischen A-Aktien - in diesem Jahr legte der Markt in Shanghai bisher 50% zu,
der Markt in Shenzhen über 100% - erscheinen H-Aktien im Vergleich dazu äußerst preiswert.
Unternehmen mit Notierungen in Hongkong sind den Anlegern im Mutterland ebenso vertraut
und die gegenüber den A-Aktien kräftigen Kursabschläge dürften unwiderstehlich sein.
Letztendlich könnten alle Wege des Aktienmarkthandels mit chinesischen Wertpapieren für
inländische Anleger gleichermaßen zugänglich werden. So könnten die schlimmsten
Übertreibungen vermieden und die Vorzüge der wirtschaftlichen Entwicklung gleichmäßiger
und vernünftiger verteilt werden.
Beide Foinds, der Magna Greater China sowie der Magna Asia Fonds dürften auf diese Weise
davon profitieren, und wir gehen davon aus, dass wir die bereits in den letzten Monaten
erzielten erfreulichen Gewinne weiter ausbauen können. Da China seine Finanzen weiter
modernisiert und reformiert, dürften sich auch künftig derartige Vorteile ergeben. Diese
Gewinne kommen zu denjenigen hinzu, die aus unserer bewährten Kompetenz resultieren
dürften, die Gewinner herauszupicken und unterbewertete Unternehmen zu entdecken, die
derzeit zur chinesischen Erfolgsgeschichte beitragen.
Quelle: Investmentfonds.de