05.10.2007
Deka Rohöl: Tauziehen zwischen USD-Absicherung und Gewinnmitnahmen
Köln, den 05.10.2007 (Investmentfonds.de) - Ende vergangener Woche legte der Ölpreis
erneut eine Rallye hin, die Notierung für WTI überstieg 83 USDollar pro Barrel. Die
anhaltende US-Dollarschwäche scheint Investoren in den Ölmarkt zu drängen, um sich gegen
die schwache US-Währung abzusichern. Anfang dieser Woche drehte der Preistrend allerdings
wieder nach unten. Gewinnmitnahmen waren der ursächliche Grund hierfür. Wir betrachten
das Ölpreisniveau von 80 US-Dollar aber als fundamental nicht gerechtfertigt und rechnen
mit einer Abwärtskorrektur in den nächsten Wochen.
1. Es kam in den USA in der vergangenen Woche zu einem für die Analysten überraschenden
Aufbau der Rohöllagerbestände um 1,1 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -0,55 Mio. Barrels).
Zugleich stagnierten die Benzinvorräte auf einem niedrigen Niveau (Bloomberg-Median:
0,55 Mio. Barrels). Die Bestände sind so tief wie seit 1990 in der 39. Kalenderwoche noch
nie, doch angesichts der bereits seit Wochen sinkenden Benzinnachfrage liegt dieser
Produktmarkt nicht mehr im Fokus der Investoren, daher war die Reaktion des Rohölpreises
auf die Lagerdaten eher schwach ausgeprägt. Die Kapazitätsauslastung der US-Ölraffinerien
konnte in der vergangenen Woche um 0,6 Prozentpunkte auf 87,5 % zulegen. Die Heizöl- und
Diesellagerbestände wurden hingegen um 1,2 Mio. Barrels überraschend abgebaut (Bloomberg-
Median:1,3 Mio. Barrels).
2. Ende letzter Woche legte der Ölpreis erneut eine Rallye hin, die Notierung für WTI
übertraf 83 US-Dollar pro Barrel deutlich. Anfang der Woche bestand noch ein gewisses
akutes Hurrikanrisiko im Golf von Mexiko, doch der anschließende Preisanstieg ist nicht
wirklich durch bestimmte Ereignisse oder Nachrichten zu erklären. Die anhaltende Schwäche
des US-Dollars scheint Investoren in den Ölmarkt zu drängen, um sich gegen die schwache
US-Währung abzusichern. Doch Anfang dieser Woche drehte der Preistrend nach unten,
Gewinnmitnahmen waren der ursächliche Grund hierfür. Bereits vor der Lagerdatenveröffent-
lichung bewegte sich der Ölpreis allerdings wieder über der 80 US-Dollar-Marke. Wir
betrachten das Ölpreisniveau von 80 US-Dollar weiterhin als fundamental nicht gerecht-
fertigt und rechnen mit einer Abwärtskorrektur in den nächsten Wochen.
3. Es sind nicht die Spekulanten, die den Rohölpreis derzeit nach oben treiben. In der
vergangenen Woche kam es zum wiederholten Mal zu einem leichten Abbau der Netto-Long-
Positionierung der Spekulanten an der New York Mercantile Exchange, während der Ölpreis
im selben Zeitraum weiter merklich anstieg. Angesichts des fundamental kaum begründbaren
Rekordniveaus des Ölpreises, ist vorstellbar, dass die nicht-kommerziellen Händler, also
die Spekulanten, demnächst mehrheitlich vom Bullen- zum Bärenlager wechseln. Dies würde
einen Abwärtsdruck auf den Ölpreis ausüben.
Quelle: Investmentfonds.de