Pioneer: Kurspolster der internationalen Börsen schmilzt wieder.
An der Wall Street ernüchterte die Auftaktphase in die Q2-Berichtssaison, bei der am Freitag die drei Index-Schwergewichte General Electric (-4,6%), Bank of America (-9,2%) und Citigroup (-6,3%) nach Vorlage ihrer Q2-Geschäftszahlen schwächer aus dem Markt gingen. Vom Auftakt der Berichtssaison ging zunächst noch nicht der erhoffte Rückenwind aus. Dämpfend wirkten in diesem Umfeld auch die zuletzt veröffentlichten US-Konjunkturdaten, bei denen enttäuschende Wirtschaftszahlen ein Übergewicht behielten. Auch in der Asien/Pazifik-Region taten sich die Kernmärkte schwer, ihr Kursniveau weiter nach oben zu schrauben. In Tokio belastete vor allem der feste Yen mit einem zwischenzeitlichen 7-Monatshoch zum USD. Währenddessen konstatierte die BoJ der Wirtschaft weitere Anzeichen für eine moderate Erholung und hielt in einer einstimmigen Entscheidung an ihrem Leitzins von 0,1% fest. Nochmals leicht unter Druck stand die Börse in China, zumal das chinesische BIP in Q2/2010 mit einem Anstieg von „nur“ 10,3% (nach 11,9%) leicht hinter den Erwartungen zurückblieb. Auch andere Juni-Kerndaten zu Einzelhandelsumsätzen (+18,3%) oder Industriepro- duktion (+13,7%) stiegen nicht ganz so kräftig wie prognostiziert. Bislang eher enttäuschend verlief zudem das Mega-Börsendebüt der Agricultural Bank (ABC) an. Der Shanghai Composite verfehlte zunächst die Rückkehr an die 2500-Linie. Immerhin konnte sich der Index aber wieder robust über der 2400-Marke behaupten. Zugleich arbeitete sich der Euro aus einer mehrwöchigen Bodenbildung mit zwischenzeitlichem Tiefpunkt bei 1,19 USD weiter nach oben und berührte mit neuem 2-Monatshoch kurzzeitig die 1,30 USD-Marke. Ohne klares Trendmuster bewegt sich weiterhin der Ölpreis. Der zwischenzeitliche Anstieg bis zur 78 USD-Marke wurde zuletzt wieder bis 76 USD korrigiert. Gold kehrte von den Juni-Hochpunkten bei 1.260 USD auf aktuell 1.190 USD zurück. Auf Euro-Basis hat Gold seit dem Juni-Hoch rund 12% eingebüßt. Rentenmärkte Nur wenige Konjunkturzahlen wurden vergangene Woche für Europa berichtet. Unter dem Eindruck teilweise divergierender Konjunkturdaten zu Q2/2010 setzte sich das gegenläufige Bild bei der ZEW-Umfrage für Juli fort. Während die Konjunkturer- wartungen für Euroraum (10,7 nach 18,8) wie für Deutschland (21,2 nach 28,7) zurückgestuft wurden, stieg die Lagebeurteilung für Deutschland markant von -7,9 auf +14,6 weit über den Erwartungen. Bei den US-Konjunkturdaten ernüchterte erneut die Konsumstimmung. Enttäuschte der offizielle Vertrauensindex für Juni vor zwei Wochen mit einem Rückschlag von 62,7 auf 52,9, so bestätigte nun auch die Uni Michigan in erster Erhebung für Juli einen scharfen Rücksetzer von 76,0 auf 66,5 (e74,0), dem niedrigsten Wert seit August. Insbesondere die Arbeits- platzperspektiven lasten auf der Verbraucherstimmung. Einen Dämpfer erhielt das Konjunkturbild in den USA von erneut rückläufigen Einzelhandelsumsätzen im Juni (-0,5% nach -1,2%). Schließlich gingen die wöchentlichen Erstanmeldungen auf Arbeitslosenhilfe zwar kräftig auf 429.000 (-29.000) bzw. das niedrigste Niveau seit August 2008 zurück. Jedoch stiegen die Registrierungen für Sozialhilfe auf 4,68 Mio. (+250.000) auf den höchsten Wert seit Mitte Mai. Zugleich brachen regionale Konjunkturindikatoren für Philadelphia (von 8,0 auf 5,1) bzw. den Großraum New York (von 19,6 auf 5,1) unerwartet kräftig ein. In das zuletzt gedämpfte Konjunkturbild fügten sich die Protokollnotizen der Fed zur Sitzung vom 23. Juni ein. Demnach hat sich der Wirtschaftsausblick in moderatem Umfang eingetrübt, wobei die Fed derzeit keinen Anlass für eine Ausweitung ihrer Konjunkturmaßnahmen sieht. Erst bei Zunahme der Wachstumsrisiken würden weitere Konjunkturhilfen erwogen. Derzeit werde geprüft, wie und zu welchem Zeitpunkt die aktuellen Maßnahmen ihrer unterstützenden Geldpolitik auslaufen sollen. Dennoch revidierte die Fed ihre Prognosen für das BIP-Wachstums in 2010 leicht auf 3,0%-3,5% (bisher: 3,2%-3,7%) bzw. für 2011 auf 3,5%-4,2% (bisher 3,4%-4,5%). Im Wochenausblick interessieren für Euroraum/Deutschland die Einkaufsmanager- Indizes für Juli (Do.). Höchste Relevanz besitzt zudem auch das Ifo-Geschäftklima (Fr.). Weit umfangreicher ist der Terminkalender für die USA mit wichtigen Immobilienmarktdaten zu Baubeginnen/-genehmigungen (Di.) – sowie den Wieder- verkäufen von Häusern (Do.). Angesichts der aktuellen Arbeitsmarktunsicherheit stehen zudem die wöchentlichen Statistiken zum Arbeitsmarkt im Fokus (Do.). 10jährige Bundesanleihen berührten letzte Woche kurzzeitig die 2,70%-Marke mit einem Monatshoch, kamen dann aber erneut auf die 2,60%-Marke zurück. Bereits mehrfach im Juli testete die Rendite 10J-US Treasuries die 2,90%-Marke nahe dem 14-Monats-tief bei 2,88%. Der "Transatlantik-Spread" zu US-Treasuries engte sich unter Schwankungen zuletzt bis auf 33 BP ein.
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