HSBC: Investoren sollte bewusst sein, dass ein Investment in den indischen Markt mit bestimmten Risiken verbunden ist
F: Was sind die Risiken, die das indische Wirtschaftswachstum in diesem Jahr nach oben oder unten beeinflussen könnten? A: Wir denken, die indische Wirtschaft wird 2011 (zum Ende des Finanzjahres im März 2012) um 7,5 bis acht Prozent wachsen. Das Hauptrisiko für das Wirtschafts- wachstum ist die Inflation. Bleibt sie hoch, muss die Zentralbank die Geldpolitik aggressiv verschärfen. Schlechte Wetterbedingungen und Lieferengpässe haben die Lebensmittelpreise in Indien und damit die Inflation in die Höhe getrieben. Hinzu kommt der hohe Ölpreis. Indien ist vom Ölimport abhängig, um den größten Teil seines Energiebedarfs zu decken. Ein weiterer Faktor, der das Wachstum sowohl stärken als auch schwächen könnte, ist die Korruption. Eine Kampagne zur Korruptions- bekämpfung könnte ein Wendepunkt sein und möglicherweise eine positive, langfristige Wirkung haben. Neue Korruptionsvorwürfe würden sich sowohl kurz- und mittelfristig negativ auf das Anlegervertrauen auswirken. F: Ist Indien so exportorientiert wie Taiwan und Südkorea, um von der Erholung in den USA zu profitieren? A: Indien wird in vielerlei Weise falsch wahrgenommen. Viele sehen Indien nicht als eine zyklische Wirtschaft, sondern vielmehr als „Binnenwirtschaft“, die nicht wirklich von der US-Erholung profitiert. Das stimmt zwar für die allgemeine Wirtschaft, aber nicht für den Aktienmarkt. Tatsächlich ist Indien nach Taiwan der asiatische Markt mit der zweitstärksten Exportorientierung gemessen am Umsatz in US-Dollar. Indiens Exporte sind nach der zweiten quantitativen Lockerung in den USA gestiegen, während die Exporte anderer asiatischer Länder stark zurückgegangen sind. Der indische Markt hat eine sehr viel stärkere Exportausrichtung: 57 Prozent der Umsätze stammen aus Exporten in US-Dollar-notierten Sektoren. Indiens Exportwachstum stieg von 18 Prozent im dritten Quartal 2010 auf 28 Prozent im vierten Quartal 2010. Der Subkontinent ist ein sehr ausgewogener und vielfältiger Markt, der etwa zur Hälfte aus so genannten globalen Sektoren und zur Hälfte aus heimischen Sektoren besteht. Daher kann man in beide Richtungen argumentieren, dass Indien von einem Aufschwung und ebenso von einem Abschwung der Weltwirtschaft profitieren könnte. F: Erhöhen Sie also angesichts der Erholung in den USA die Gewichtung der sogenannten globalen Sektoren? A: Wir haben unser Engagement in den globalen Sektoren bereits erhöht. Das hatte ich schon in einem Ausblick vor einigen Monaten erwähnt. Globale Sektoren wie Metalle oder IT-Software-Dienstleister haben sich bis in die jüngste Marktkorrektur hinein gut entwickelt. Während der Korrektur haben wir sie wieder zurückgefahren und dafür schwächelnde inländische Sektoren aufgestockt. Die so genannten inländischen Sektoren wie Grundbedarfsgüter, zyklische Konsumgüter, Automobil und Industrie sind stark gefallen. Beispielsweise hat sich der Kurs von United Spirits, einem großen indischen Alkoholproduzenten, von seinem Höhepunkt im August in der Verkaufspanik halbiert. Kürzlich ist der Kurs an einem einzigen Tag wieder um 16 Prozent gestiegen, die Marktkorrektur war extrem. Der Fonds hat die Gelegenheit genutzt, unterbewertete Qualitätsaktien aus dem Konsumsektor zuzukaufen.
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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