15.11.2018
Lyxor: Wahl der US-Indizes wird wichtiger
Köln, den 15.11.2018 (Investmentfonds.de) -
Heike Fürpaß-Peter vom französischen ETF-Anbieter Lyxor
Seit Beginn des Jahres zählen die US?Aktienmärkte gerechnet auf Eurobasis zu den
Top?Performern. Standard?Indizes wie der MSCI USA oder der S&P 500 kletterten um
bis zu 13 Prozent. Noch besser lief es für Unternehmen des NASDAQ 100.
Der Index stieg um 22,7 Prozent.
Nach allgemeiner Ansicht befinden sich die US?Märkte nun im Spätzyklus.
"In einer solchen Phase sind in der Regel weiterhin Chancen vorhanden",
sagt Heike Fürpaß?Peter vom französischen ETF?Anbieter Lyxor.
"Sie sind allerdings nicht mehr breit über alle Sektoren verteilt. Ein
selektives Vorgehen wird damit noch wichtiger." Für ETF?Anleger bedeute dies,
stärker auf die Indizes zu schauen, die ihren Investments zugrunde liegen bzw.
ihren Anlagepräferenzen entsprechen.
Hierbei bieten sich zwei Methoden an. Zum einen lassen sich die Indizes
daraufhin abklopfen, in welchem Umfang sie verschiedene Sektoren gewichten.
Gehen Investoren davon aus, dass etwa der Sektor der Informationstechnologie
weiterhin die Nase vorn haben wird, so sollten sie einen Index auswählen, der
entsprechende Titel stark berücksichtigt. In Frage kämen dann etwa der
NASDAQ 100 oder der Russell 100 Growth. Während im ersten Index Unternehmen der
Informationstechnologie mit 59, 8 Prozent gewichtet sind, macht ihr Anteil beim
Russell 100 Growth 42,1 Prozent aus. Erwarten die Anleger, dass sich in den
kommenden Monaten Finanztitel besonders gut entwickeln werden, so steht ihnen
mit dem S&P 500 Banks ein Index zu Verfügung, der zu 100 Prozent in Finanztitel
investiert ist. Investoren, die ein solches Klumpenrisiko scheuen, können zum
Beispiel den FTSE USA EP?RA/NAREIT wählen. Hier ist die Gewichtung mit
43,6 Prozent deutlich geringer. Stehen hingegen Versorgungsunternehmen im Fokus
der Anleger, so sollten diese einen Bogen um Standardindizes wie zum Beispiel
den Morningstar US Large?Mid?Cap oder den MSCI USA machen und stattdessen auf
den FTSE USA Core Infrastructure setzen. Letzterer berücksichtigt
Versorgungsunternehmen zu fast 50 Prozent.
Unabhängig von der Betrachtung einzelner Sektoren lassen sich Indizes auch
dadurch unterscheiden, wie stark sie zyklische oder defensive Branchen gewichten.
Zyklische Branchen schneiden vor allem in starken Konjunkturphasen gut ab.
Defensive Branchen wie zum Beispiel der Gesundheitssektor hingegen entwickeln
sich relativ unabhängig von Konjunkturschwankungen. Allerdings ist ihr
Kurspotenzial geringer. "Gerade jetzt, da sich Investoren eine Meinung bilden
müssen, wie lange der Zyklus in den USA noch anhält, kann die Wahl des richtigen
Index je nach Einschätzung eine wichtige Rolle spielen", so Heike Fürpaß?Peter.
Neigt der Investor eher zur Vorsicht, sollte er einen Index wie den FTSE USA
Core Infrastructure wählen. Hier machen defensive Titel mit 61,7 Prozent die
Mehrheit des Underlyings aus. Nahezu ausgewogen ist das Verhältnis hingegen
beim FTSE USA Qual/Vol/Yield?Index.
Glaubt der Anleger an die Fortsetzung der positiven Konjunkturentwicklung in
den USA, kann er zyklische Branchentitel etwa mit dem Russell 2000 oder dem
Dow Jones Industry Average?Index übergewichten.
Quelle: Investmentfonds.de