LGIM: Fragen und Antworten rund um Wasserstoff
Philipp von Königsmarck, Leiter Wholesale für Deutschland und Österreich bei LGIM
Wasserstoff ist überall - buchstäblich und im übertragenen Sinne auch für viele politischen Entscheidungsträger, Unternehmen und Investoren. Vor wenigen Wochen brachte LGIM den ersten reinen Wasserstoff-Aktien-ETF auf den Markt, der inzwischen ein Volumen von 300 Millionen Euro erreicht hat. Philipp von Königsmarck, Leiter Wholesale für Deutschland und Österreich bei LGIM, geht auf die häufigsten Fragen von Anlegern zum Thema ein:
Was ist die Wasserstofftechnologie und warum spricht man jetzt darüber?
Wasserstoff dient bereits vielerorts als Energiequelle und ist in letzter Zeit immer stärker in den Fokus gerückt. Denn gerade in Bereichen, in denen die Elektrifizierung allein oder andere Energiespeichertechnologien auf dem Weg zur Dekarbonisierung nicht ausreichen, sind wasserstoff- basierte Technologien das fehlende Element, um zu einer Netto-Null-Emission zu kommen.
Aktuell wird Wasserstoff bereits in vielen Branchen eingesetzt, von Düngemitteln bis hin zu Ölraffinerien. Aus unserer Sicht hat er das Potenzial, als alternative Energiequelle für viele andere Schwerindustrien zu dienen. Zudem versucht man in bestimmten Bereichen der Mobilität - wie z.B. bei Schwerlastfahrzeugen und Industrietransporten - die Emissionslast zu reduzieren und könnte dazu zunehmend wasserstoffbasierte Lösungen einsetzen.
Dass von politischer Seite, vor allem in Europa, eine CO2-arme Wirtschaft angestrebt wird, gibt den neuen Einsatzmöglichkeiten einen weiteren Schub - ebenso wie der technologische Fortschritt und die Entwicklung preiswerterer Komponenten.
Kann Wasserstoff die dominierende Energietechnologie der Zukunft werden?
Vielleicht - aber dazu muss noch eine Hürde überwunden werden. Denn zurzeit ist die Wasserstoffwirtschaft noch nicht wirklich sauber. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) werden aktuell über 99 % des Wasserstoffs mit fossilen Brennstoffen produziert.
Doch die Weichen für die Entwicklung von Wasserstoff für die Green Economy werden derzeit gestellt. Um diesen Übergang zu beschleunigen, müssen die Kosten für die Elektrolyseure zur Erzeugung von grünem Wasserstoff - also von Wasserstoff, der ausschließlich mit erneuerbarem Strom hergestellt wird - sinken.
Und dieser Prozess ist in vollem Gange: Der Preis für Wind- und Solarenergie, welche die Elektrolyseure für grünen Wasserstoff benötigen, ist laut Analysen der Bank of America in den letzten zehn Jahren um 70-90 % gesunken. Die Kosten für Elektrolyseure sind in den letzten fünf Jahren um bis zu 50 % gefallen und sollen bis 2030 voraussichtlich um weitere 40-60 % sinken. Billiger grüner Strom könnte dann die Türen für den Einsatz von Wasserstoff in einer breiteren Palette von Anwendungen öffnen, so dass er mit der Zeit zu einer brauchbaren Alternative zu konventionellen Energiequellen werden könnte.
>Aktienfonds "Welt" mit der Wertentwicklung der letzten 3 Jahre finden
Aus der Investorenperspektive: Was kennzeichnet die Wasserstoffwirtschaft? Unserer Ansicht nach kann die Wasserstoff-Wertschöpfungskette in drei Kategorien unterteilt werden: erstens die Produktion, was Wasserstoffproduzenten bis hin zu Elektrolyseur-Herstellern umfasst; zweitens den Vertrieb, also Wasserstoffspeicherung, Transport, Verteilung und Infrastrukturanbieter; und drittens die Anwendung, das heißt Brennstoffzellenhersteller und Besitzer von Schlüsseltechnologien. Einige Unternehmen der Wertschöpfungs- kette sind in mehr als einer Kategorie aktiv.
In naher Zukunft wird sich die Wertschöpfungskette wahrscheinlich auf die Nachfrage folgender Bereiche nach grünem Wasserstoff konzentrieren:
Industrien wie die Zement-, Glas- und Stahlherstellung, wo Wasserstoff eine alternative Energiequelle sein kann;
Mittel- bis langfristig könnte die Nachfrage dann auch durch weitere Anwendungen wie etwa den Massentransport oder Heizungsanwendungen gedeckt werden.
Wie groß ist das Potenzial der Wasserstoffwirtschaft? Die Analysten der Bank of America gehen davon aus, dass die Wasserstoffwirtschaft bis 2050 einen Umsatz von 2,5 Billionen Dollar erzielen und ein Infrastrukturpotenzial von 11 Billionen Dollar haben wird. Wir glauben, dass dieses Segment an der Schwelle zu einer mehrere Jahrzehnte andauernden Wachstumsphase steht. Dafür spricht, dass ökonomische Faktoren, technologische Innovationen und politische Zielsetzungen immer stärker ineinandergreifen.
Unserer Ansicht nach werden die Hauptakteure und frühen Anwender in der ersten Wachstumsphase diejenigen Unternehmen sein,
Wie effektiv ist die politische Unterstützung? Regierungen auf der ganzen Welt fördern Wasserstoff bereits heute mit Gesetzen und finanziellen Mitteln. Joe Biden hat im Wahlkampf versprochen, erneuerbaren Wasserstoff "schnell zu kommerzialisieren". Die EU hat im Juli eine Wasserstoffstrategie veröffentlicht, Großbritannien hat im November "das Wachstum von kohlenstoffarmem Wasserstoff" in seinen Plan für eine "grüne industrielle Revolution" aufgenommen, und China plant, Wuhan bis 2025 zu einer "Weltwasserstoffstadt" zu machen.
Fakten oder heiße Luft? - Definitiv Fakten. Neben die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Fortschritte tritt die Entschlossenheit von immer mehr Ländern und Unternehmen, Netto-Null-CO2-Ziele zu erreichen. Die Elektrifizierung durch saubere Energie und Batterietechnologie kann dies aber nur bis zu einem gewissen Grad erreichen. Viele Bereiche der Wirtschaft werden sich auf diesem Weg allein nur schwer dekarbonisieren lassen, z.B. der Schwerlastverkehr, die Schifffahrt, Teile der Schwerindustrie oder Heizungsanlagen für den Wohnraum. Wasserstoff wird hier der Schlüssel zur Senkung der Emissionen sein.
>ESG-Fonds mit der Wertentwicklung der letzten 3 Jahre finden
Wie passt Wasserstoff in den breiteren Mix der grünen Technologien? Eine saubere Energiewirtschaft kann in drei Hauptbereiche gegliedert werden: saubere Energieerzeuger, saubere Energiespeicherung und -verteilung sowie saubere Energieanwendungen.
Produktion und Speicherung bzw. Verteilung sind zwar eng miteinander verbunden, sollten aber nicht miteinander verwechselt werden, da sie verschiedene Angebot- und Nachfragetreiber haben. Nach diesem Ansatz ist auch unsere Produktpalette in diesem Bereich klar voneinander abgegrenzt:
Disclaimer Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis:Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder (LGIM). Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar(LGIM).
Rechtlicher Hinweis: Alle Angaben und Links in diesem Dienst wurden sorgfältig nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für die Richtigkeit der Informationen und Inhalte der Links wird jedoch keine Gewähr übernommen. Keine der Informationsangaben ist als Werbung oder Angebot zu verstehen. Bitte fordern Sie für jede (Geld-) Anlageentscheidung den jeweils gültigen Verkaufsprospekt und Geschäftsbericht sowie die wesentlichen Anlegerinformationen (KIID)an und vereinbaren einen Beratungstermin mit einem professionellen Anlageberater.
------------- Anzeige -----------------
Von 25 Jahren Börsenerfahrung profitieren
Jetzt einsteigen oder aussteigen am Aktienmarkt?
Unsere Investmaxx-Experten geben Ihnen die richtige Antwort!
Der Erfolg spricht für sich:
Aus 25.0000 EUR wurden 171.439,65 EUR, das entspricht einer
Wertentwicklung von +582,75% innerhalb der letzten 25 Jahre
(1996-2021).
------------- Anzeige -----------------
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.
Weitere News auswählen
Investmaxx Stop&Go Anlageberatung
Börsencrashs – unser Unternehmen verfügt über langjährige Erfahrung mit den Börsencrashs von 1998, 2000 und 2008, sowohl in der Investmentberatung als auch in der Vorhersage der Ereignisse von 2000 und 2008.