Capital Group | Studie: Zwei Drittel der Investoren bevorzugen weltweit aktive Fonds, die ESG berücksichtigen
Jessica Ground, Global Head of ESG bei Capital Group
Studie: Zwei Drittel der Investoren bevorzugen weltweit aktive Fonds, die ESG berücksichtigen
- Europa hat den höchsten Prozentsatz an Investoren, die
ESG-Produkte nutzen (93 %)
- Europäer sehen ESG als wichtigen Baustein ihres Anlageansatzes
- Europäische Investoren nennen einen positiven Einfluss als Hauptgrund für die Einführung von ESG
Die ESG Global Study 2022 von Capital Group befragte 1,130 globale institutionelle Anleger, darunter Pensionsfonds, Family Offices und Versicherungsgesellschaften sowie Dachfonds, Privatbanken und Finanzberater aus 19 Märkten. Es handelt sich um die zweite Ausgabe einer jährlichen Studie, mit der die wichtigsten Antreiber für die Integration von ESG-Aspekten durch Investoren und die damit verbundenen Herausforderungen ermittelt werden sollen.
"Die ESG-Akzeptanz scheint bei professionellen Anlegern weltweit fest verankert zu sein, wobei aktive Manager zunehmend die richtungsweisenden Anlageentscheidungen treffen", so Jessica Ground, Global Head of ESG bei Capital Group. "Diese Präferenz unterstreicht die Komplexität der Bewertung von ESG-Themen und die Tatsache, dass die Reduzierung auf einen einzigen ESG-Score keine nuancierten Unternehmensbewertungen erfassen kann. Investoren setzen daher auf aktive Manager, die sich auf ihr tiefgreifendes Research, robuste Überwachungssysteme und Engagement bei der Analyse von Unternehmen konzentrieren können. Bei Capital Group sind wir uns unserer treuhänderischen Verantwortung bewusst, alle wesentlichen Elemente bei der Beurteilung einer Anlage zu berücksichtigen. ESG-Aspekte sind wichtige Faktoren für die langfristigen Aussichten von Unternehmen und daher für unser Investment-Research und unsere Analysen von entscheidender Bedeutung."
Trotz regionaler Unterschiede ist eine zunehmende Übernahme der ESG-Vorgaben zu beobachten
Der Anteil der Investoren, die auf ESG-Produkte setzen, ist von 84 % im Jahr 2021 auf 89 % gestiegen, wobei Europa den höchsten Prozentsatz aufweist (93 %). Der asiatisch-pazifische Raum hat hingegen den größten Zuwachs aller Regionen verzeichnet: auf 88 % gegenüber 81 % im Jahr 2021.
Unter den weltweit befragten Investoren sind die Erfüllung von Kundenbedürfnissen (27 %) und ein positiver Einfluss (25 %) die am häufigsten genannten Beweggründe für die Einführung von ESG. Die nordamerikanischen Investoren messen der Erfüllung von Kundenbedürfnissen jedoch ein viel größeres Gewicht bei (42 %), während die europäischen Anleger am meisten vom positiven Einfluss angetrieben werden (28 %). Von den drei Regionen nennen die Investoren im asiatisch-pazifischen Raum die Verbesserung der Performance (21 %) als Hauptgrund für die Einführung von ESG.
Die Studie ergab auch, dass im Vergleich zu anderen Regionen Europäer ESG als wichtigeren Baustein ihres Anlageansatzes betrachten (31 % gegenüber 26 % weltweit). Nordamerikanische Investoren sind dagegen am wenigsten von ESG überzeugt: hier gab nicht mal jeder Fünfte an, dass ESG ein zentraler Investitionsaspekt ist (18 %).
Weltweit ist fast ein Viertel (39 %) der Meinung, dass ein Mangel an Produktinnovationen eine stärkere Einführung von ESG zum Teil verlangsamt. Die klassische Integration von ESG ist außerdem ist nach wie vor die von den Anlegern am häufigsten genutzte Implementierungsstrategie (59 %).
Der Fokus auf die Umwelt überschattet das S in ESG weltweit
- Die Hälfte (50 %) der befragten Investoren gibt an, dass die Fähigkeit
eines Fonds, die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
(SDGs) zu erreichen, ein wichtiges Kriterium bei der Fondsauswahl ist.
- Fast zwei Drittel (64 %) sind der Meinung, dass die Unterstützung von
Unternehmen beim Übergang zu einer grünen Zukunft der Schlüssel zur Lösung
der Klimakrise ist.
- Das Thema ESG dominiert weiterhin die Allokationspräferenzen mit einem
Anstieg des Anteils von 44 % im Jahr 2021 auf 47 % im Jahr 2022.
- Allerdings äußerten 41 % der Investoren die Befürchtung, dass soziale
Themen, das S in ESG, zugunsten von Klimafragen vernachlässigt werden.
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