XTB: Bitcoin im Höhenflug: Wie Trumps Präsidentschaft die Krypto-Kurse antreibt
Jens Klatt, Analyst beim Online-Broker XTB
Investmentfonds.de | Berlin, 14. November 2024 – Kryptowährungen sind im Höhenflug und der Grund für den anhaltenden Bullenmarkt ist klar. Donald Trump hat die US-Präsidentschaftswahl gewonnen, und die Republikaner stehen kurz davor, den Kongress zu übernehmen. Die Kontrolle über den Senat und das Repräsentantenhaus könnte eine reibungslose Umsetzung kryptofreundlicher Gesetzgebung sicherstellen. Eine positive Botschaft rund um Bitcoin und die Blockchain-Industrie war schließlich ein wichtiger Teil von Trumps Präsidentschaftskampagne.
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Seit dem Sieg des republikanischen Spitzenkandidaten ist der Preis von Bitcoin bereits um 20 % gestiegen. Eine derart günstige Wende für die Branche überrascht selbst die größten Optimisten... Sie eröffnet jedoch auch Raum für Erwartungen an die nächsten Wachstumstreiber. Der Kryptomarkt liebt Spekulationen und das Träumen von hypothetischen Szenarien. Und diesmal gibt es reichlich zu träumen, da die republikanischen Initiativen den Wunsch erkennen lassen, eine strategische Bitcoin-Reserve zu schaffen. Wird die USA mehr als 1 Million Bitcoin kaufen und damit den Markt „leerfegen“?
Bitcoin hat in mehr als einem Dutzend Jahren astronomische Anstiege erlebt, mit einem Preis, der von einem Bruchteil eines Dollars auf heute 90.000 Dollar gestiegen ist. Anhänger argumentieren, dass der Anstieg auf das begrenzte Angebot zurückzuführen ist und weisen darauf hin, dass es geschaffen wurde, um die Inflation zu bekämpfen. Dies wird laut der Österreichischen Schule der Nationalökonomie größtenteils auf die Handlungen der Zentralbanken zurückgeführt. Quelle: Bloomberg Finance LP.
In einer Welle anhaltender Euphorie scheint der Traum von 100.000 US-Dollar für BTC näher denn je. Die Kryptowährung hat nun 91.000 Dollar erreicht, während Investoren im 'Tiefpunkt des Abschwungs von 2022' ihre BTC für 15.000 Dollar verkauften. Dies ist eine Versechsfachung in den letzten zwei Jahren. Nach einem Preisanstieg von 100 % im Jahr 2024 hat Bitcoin nun den Wert des globalen Silbermarktes erreicht, der bei 1,7 Billionen Dollar liegt. Allein US-ETFs haben in diesem Jahr Bitcoins im Wert von 25 Milliarden Dollar angesammelt, was Emittenten wie BlackRock und Fidelity ein Vermögen eingebracht hat.
Die Beliebtheit von ETFs war in diesem Jahr enorm. Kumulative Nettozuflüsse in diese ETFs überstiegen den SPDR S&P 500 ETF Trust um mehr als eine Milliarde Dollar. Die Marktkapitalisierung der im S&P 500-Index vertretenen Unternehmen liegt nun bei 50 Billionen Dollar, verglichen mit der Bitcoin-Bewertung von 1,7 Billionen Dollar. In Europa, wo Regulierungen die Schaffung von Spot-ETFs für Privatanleger nicht zulassen, sind Bitcoin-ETN-Fonds beliebt. Derzeit ähnelt die Größe des Bitcoin-Marktes der von Silber, das in diesem Jahr solide Gewinne erzielt hat. Dennoch ist es fast zehnmal kleiner als Gold. Wird Bitcoin in Zukunft eine Reservewährung neben Gold werden? Ein solches Szenario klingt noch abstrakt... Aber Kryptowährungen überraschen gern.
Quelle: XTB Research, Bloomberg Finance LP.
Zuflüsse in ETFs treiben Bitcoin an und steigen seit Oktober.
Quelle: XTB Research, Bloomberg Finance LP.
Kryptowährungen – ein Echo der Veränderungen in den USA?
Donald Trump baut eine Erzählung über einen 'Krieg gegen das Establishment' in den Vereinigten Staaten auf. Ein Beweis dafür, dass dies nicht nur leere Worte sind, ist die Ankündigung der Schaffung einer völlig neuen Position, die der gewählte Präsident Elon Musk geben will, indem er ihn zum Staatssekretär im „Department of Government Efficiency (DOGE)“ ernennt. Es dauerte nicht lange, bis die mit Musk verbundene Kryptowährung Dogecoin reagierte. Seit der Wahl hat sich ihr Preis verdoppelt.
Kryptowährungen, als 'anti-system' gefärbte Assets, scheinen Trumps gesamte Kampagne zu ergänzen, die auf Kritik an bestehenden Strukturen aufbaut. Investoren haben nun die Möglichkeit, auf die beschleunigte 'Adoption der Blockchain-Technologie' und die Konsolidierung des republikanischen Einflusses auf die digitale Vermögensindustrie zu spekulieren. Die Frage, ob die Popularität von Kryptowährungen jenseits der Spekulation tatsächlich zunehmen wird, ist dabei zweitrangig. Für den Markt zählt, dass dies vielleicht das Ziel ist.
Es ist bekannt, dass Trumps Sieg nicht allen an der Wall Street gefällt. Der gewählte Präsident selbst kommentierte, dass Finanzinstitute und Banken ihre Macht missbrauchen. Solche Worte aus dem Mund des US-Präsidenten klingen überraschend und senden Kryptowährungen ein Signal, dass sie mit positiven Stimmungen aus dem Weißen Haus rechnen können. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Donald Trump versucht, sein eigenes Familien-Kryptogeschäft unter dem Namen „World Liberty Financial“ zu gründen.
Dieser 'bedeutungsschwangere' Name muss Krypto-Fans ansprechen, die sich an der 'Vision von Satoshi' orientieren. Trumps Versuch, dezentrale Finanzen zu popularisieren, könnte eine der Waffen sein, mit denen Trump auf den 'Finanz-Mainstream' zielt... Ob ihm das gelingt, ist jedoch eine andere Geschichte, denn obwohl Kryptowährungen nichts Neues sind, ist die Verbreitung gering; die meisten 'Westler' bevorzugen noch traditionelles Banking.
Der Kryptowährungsmarkt kauft heute ein positives Bild der Zukunft, das sich jedoch als Trugbild herausstellen könnte. Ebenso ist die Zukunft der Branchenregulierung noch unklar. Sicher scheint jedoch, dass der derzeitige, dem Krypto-Sektor feindlich gesinnte SEC-Direktor Gary Gensler früher oder später sein Amt verlassen wird. Trump hat bereits seine eigenen 'Kandidaten' für die Position vorgeschlagen. Aus Dutzenden verstreuter Puzzleteile setzt der Markt heute ein Bild zusammen, das zu einer fast eindeutig 'positiven' Schlussfolgerung führt.
Das sind die Wachstumstreiber
Die Prognosebörse Kalshi schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass Bitcoin die 'magische' Marke von 100.000 Dollar noch in diesem Jahr überschreitet, auf 60 %. Der Optimismus der Investoren nimmt zu, und mächtiges Kapital ist erneut in die kleineren Kryptowährungen geflossen, die dem Vorbild von Bitcoin folgen. Die Aussicht auf sektorfördernde regulatorische Veränderungen in den USA könnte tatsächlich ein Wachstumskatalysator für Projekte wie Ethereum oder kleinere Kryptowährungen mit echtem 'Nutzen' sein. Ein Interesse an spekulativen Token, den sogenannten Memcoins, ist ebenfalls erkennbar.
Die US-Börse Coinbase hat bereits den Preisindex Coin50 für die 50 größten Projekte gestartet, der dem S&P 500 des Aktienmarktes entsprechen soll. Am 31. Juli 2024 wurde der von der Republikanerin Cynthia Lummis aus Wyoming eingebrachte „Boosting Innovation, Technology and Competitiveness through Optimized Investment Nationwide (BITCOIN) Act“ vorgelegt, der es den USA ermöglichen soll, das wachsende, fast 36 Billiardem Dollar umfassende Haushaltsdefizit... mit Bitcoin abzusichern.
Trump beabsichtigt zwar, die Staatsausgaben in unproduktiven Bereichen zu kürzen und die Verwaltung weniger 'dollarisiert' zu machen, doch das bedeutet nicht zwangsläufig eine signifikante Reduzierung des Defizits. Zumindest nicht offensichtlich, denn das von den Republikanern vorgeschlagene Programm deutet nicht darauf hin, dass Sparmaßnahmen in den USA Priorität der Regierung werden.
Kommt jetzt der Krypto-Bullenmarkt?
Der Kryptowährungsmarkt wird durch einen Bullenmarkt an den globalen Märkten und die Risikobereitschaft gestützt. Auch die Zentralbanken senken allmählich die Zinssätze, und eine Rezession oder ein Einbruch des Verbrauchervertrauens ist noch nicht in Sicht. Sollten die Republikaner schließlich das 'Bitcoin Act' verabschieden und die USA beginnen, jedes Jahr Hunderttausende von Bitcoins zu kaufen, ist durchaus vorstellbar, dass die Situation als Präzedenzfall für andere Länder, Pensionsfonds oder Unternehmen wahrgenommen wird, die möglicherweise 'Token 1%' präzise in BTC investieren könnten.
Die USA haben bereits einige Schritte unternommen, um die 'Kryptowährungsindustrie' im Land zu konsolidieren. Die in Chicago ansässige Börse CME Group ist führend im Handel mit BTC-Kontrakten und -Optionen, und US-ETFs haben in diesem Jahr bereits über 27 Milliarden Dollar an Bitcoins aufgenommen. Aber es bleibt Vorsicht geboten: der Kryptowährungsmarkt neigt dazu, optimistische Ereignisse zu konsumieren, bevor sie tatsächlich eintreten. Jede der bisherigen Euphorien endete mit einem Crash. Auch dieses Mal läuft die Uhr wahrscheinlich. Die Frage ist, wie weit müssen ihre Zeiger noch wandern?
Wiederholt sich die Geschichte? Nach dem diesjährigen Halving im April begann der Bitcoin-Preis wieder rasant zu steigen. Diesmal ist es jedoch nicht das Halving, sondern es sind die ETF-Käufe seit Januar 2024, die maßgeblich zu einer Angebotsreduktion führen. Angesichts einer Marktkapitalisierung, die sich 2 Billionen Dollar nähert, ist es jedoch schwer vorstellbar, dass Bitcoin in einem ähnlichen Ausmaß zulegen wird wie in den vorherigen Zyklen.
Quelle: XTB Research, Bloomberg Finance LP.
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