LAUREUS AG PRIVAT FINANZ | Weshalb sich Anleger 2025 breit aufstellen sollten
Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der Laureus AG Privat Finanz
Investmentfonds.de | Düsseldorf, 19. Dezember 2024 – Nach einem außergewöhnlich erfolgreichen Börsenjahr könnte 2025 herausfordernder werden, da sich das Anlageumfeld spürbar verändert. Dennoch hält das kommende Jahr auch vielversprechende Chancen bereit. Die zweite Amtszeit des designierten US-Präsidenten Donald Trump, die sich wandelnden Wettbewerbsbedingungen in Europa und eine mögliche Neuausrichtung der Zinslandschaft könnten dabei sowohl Herausforderungen als auch neue Impulse bieten.
*** Link TIPP der Redaktion:
Hier klicken >>> Anlageberatung: Investmaxx Step by Step System
Hier können Sie mehr über unsere Anlageberatung zur Auswahl von Fonds und ETFs erfahren!
***
Für Anleger neigt sich ein unter dem Strich fantastisches Jahr dem Ende entgegen. In Europa, Japan und in den USA notieren die wichtigsten Aktienindizes auf oder in der Nähe ihrer Allzeithochs. Und der globale Aktienindex MSCI World hat im laufenden Jahr bereits um mehr als 20 Prozent zugelegt.
Vorsichtig optimistisch für 2025
Dass sich Anleger eine Fortsetzung der Hausse wünschen, liegt in der Natur der Sache. Doch das kommende Jahr bringt neue Herausforderungen mit sich, während alte Belastungs- und Unsicherheitsfaktoren vorerst bleiben dürften – allen voran die Kriege im Nahen Osten und der Ukraine. Dort drohen immer neue Eskalationsstufen, wenngleich auf der anderen Seite auch ein Ende der militärischen Konflikte vorstellbar ist. Vor allem aber ist mit deutlichen Veränderungen der globalen Handelsbeziehungen unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump zu rechnen. Seine Politik wird sich auf die Börsen auswirken – im Guten wie im Schlechten. Hinzu gesellt sich die Aussicht auf sinkende Leitzinsen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB), was tendenziell gut für Aktien ist, aber vor allem die Renditen von Anleihen beeinflusst. Summa summarum gibt es Grund für vorsichtigen Optimismus.Donald Trump sorgt für Unsicherheit
Der Reihe nach: Trumps Wahlsieg hat vor allem den US-Aktienmarkt kurz vor Jahresende kräftig beflügelt. Die erwartete Unberechenbarkeit seiner Politik dürfte sich aber künftig in Kursschwankungen an der Börse widerspiegeln. Da seine Wahlversprechen und erste Personalentscheidungen darauf abzielen, den Binnenmarkt zu stärken und alte Handelspartner und Wettbewerber wie China oder Mexico zu schwächen, erscheinen die kurzfristigen Aussichten für US-Aktien zunächst recht gut. Mittel- bis langfristig könnten diese Vorschusslorbeeren jedoch verblassen – und zwar dann, wenn etwa hohe Einfuhrzölle auf Waren aus China und der EU die Inflation in den USA wieder anheizen und im Handel Arbeitsplätze verloren gehen.Trumps wahrscheinliche Ankündigungen neuer Maßnahmen gegen andere Volkswirtschaften könnten für weitere Unsicherheiten und somit mehr Volatilität an den Märkten sorgen. Welche Richtung die Börsen dabei letztendlich einschlagen werden, dürfte auch davon abhängen, wie radikal Trump seine Agenda umsetzen wird. Setzt er seine Pläne nur peu à peu um und fokussiert sich dabei vor allem auf Maßnahmen, die anderen Ländern weniger Schaden, wäre das für die Börse positiv. Darüber hinaus könnte Trump die Ankündigung von Zöllen auch als taktisches Verhandlungsinstrument nutzen, was vom Markt ebenfalls eher positiv aufgenommen werden könnte, wenn dadurch langfristig Handelskonflikte entschärft werden. Nimmt er jedoch mit Blick auf seine letzte Amtszeit als Präsident keinerlei Rücksicht auf befreundete Staaten, könnte dies den Aktienmarkt deutlich belasten.
US-Markt dürfte zunächst die Richtung vorgeben
Doch so weit ist es noch nicht. Fakt ist: Welche Rolle der neue US-Präsident auf längere Sicht für die Börsen in den USA und Europa spielt, ist schwer prognostizierbar. Auf der anderen Seite könnte es aber vor allem kurzfristig durchaus positive Trends geben. So dürften von der Konzentration auf den US-Binnenmarkt und den geplanten Steuersenkungen insbesondere kleine und mittlere US-Unternehmen profitieren. Trotz der zum Teil bereits sehr hohen Bewertungen ist damit zu rechnen, dass der anhaltende KI-Trend den großen US-Technologietiteln weiterhin in die Karten spielt. In diesem Zuge könnte auch der gesamte US-Aktienmarkt noch weiteres Potenzial nach oben haben.In Europa ist hingegen mit einer anderen Entwicklung zu rechnen. Mit den Regierungskrisen in Deutschland und Frankreich blicken die beiden größten Volkswirtschaften der EU in eine unsichere Zukunft. Angesichts gestiegener Staatsschulden und schwacher Konjunktur, Entlassungswellen mit steigenden Arbeitslosenzahlen und großen Herausforderungen bei der Energie- und Klimawende besteht in einigen europäischen Ländern – allen voran in Deutschland – enormer Handlungsdruck. Für eine Rückkehr zu einer florierenden Wirtschaft sind stabile, wirtschaftsfreundliche Regierungen in Deutschland und Frankreich eine wichtige Voraussetzung.
Die Europäische Zentralbank wird ihren Zinssenkungskurs voraussichtlich fortsetzen, um die Konjunktur zu stützen und die Staatsschulden finanzierbar zu halten. Dabei dürfte sie entschlossener vorgehen als die US-Notenbank Fed. In den USA könnten höhere Importzölle das Risiko eines Wiederaufflammens der Inflation erhöhen, was die Fed zu einem vorsichtigeren Kurs veranlassen könnte. Dieses Inflationsrisiko ist in der Eurozone hingegen weniger ausgeprägt.
Europäische Nebenwerte könnten positiv überraschen
Setzt sich der Zinssenkungszyklus fort, dürften Anleihen mit Kurszuwächsen aufwarten, wenngleich die Renditen für die Zukunft sinken und die Assetklasse damit wieder an Attraktivität verliert. Es bietet sich also an, sich das aktuelle Zinsniveau zu sichern. Aktien und Gold könnten langfristig profitieren, da Aktien mehr Rendite und Gold mehr Sicherheit als Anleihen versprechen. Während der US-Aktienmarkt kurzfristig mit attraktiven Chancen aufwartet, könnten europäische Titel zunächst ein wenig hinterherhinken. Abschreiben sollten Anleger den europäischen Aktienmarkt aber nicht. Vor allem aufgrund der teilweise sehr niedrigen Bewertungen könnten europäische Aktien bei bestimmten Ereignissen wieder in den Fokus rücken. Das könnten zum Beispiel sowohl fortgesetzte Zinssenkungen der Notenbanken oder auch eine Beruhigung des Ukraine-Krieges sein. Dann könnten in Europa vor allem Small- und Mid-Caps profitieren – auch, weil sie in der Regel weniger vom US-Geschäft abhängig sind.Lage in China bleibt herausfordernd
In China, dem bisherigen Export-Weltmeister, könnte die Lage hingegen schwierig bleiben. Mit Ach und Krach gelingt dem Reich der Mitte im ausklingenden Jahr wohl noch ein Wirtschaftswachstum von fünf Prozent. Dieses Wachstum 2025 zu wiederholen, wird für China nun deutlich schwieriger. Das Land hat nach der Corona-Pandemie nie wieder zu alter Stärke zurückgefunden und kämpft mit einer Konjunkturflaute. Die Bevölkerung hält ihren Konsum zurück, da das Vertrauen in die Wirtschaft erst mühsam wieder aufgebaut werden muss, was insbesondere die Binnenwirtschaft schwächt. Gleichzeitig bleibt der Immobiliensektor, ein zentraler Treiber der Inlandsnachfrage, in einer schweren Krise, was die wirtschaftliche Erholung zusätzlich belastet. Auch muss Peking hohe Zölle auf seine US-Exporte fürchten und riskiert bei Gegenmaßnahmen einen Handelskrieg mit den USA. Bisher lag das Handelsvolumen zwischen China und den USA bei rund 400 Milliarden Dollar. Um dem entgegenzuwirken, hat das Politbüro der Kommunistischen Partei nun Zinssenkungen, den staatlichen Ankauf von Vermögenswerten sowie Konjunkturhilfen in Aussicht gestellt. Der Immobilienmarkt soll stabilisiert und der Konsum in der Breite belebt werden. Auf derart positive Impulse warten China-Investoren schon länger. Springt Chinas Konjunktur aufgrund dieser Maßnahmen an, könnten neben dem heimischen Aktienmarkt, der im Vergleich zu anderen Märkten sehr niedrig bewertet ist, zunächst auch Rohstoffe profitieren. Und mit zeitlicher Verzögerung könnten dann auch andere Schwellenländer – allen voran in Südostasien – an Fahrt gewinnen. Auch für Europa als bedeutende Exportregion hätte dies einen positiven Einfluss.Chancen nutzen und Risiken reduzieren
Das kommende Anlagejahr bietet insgesamt durchaus einige Chancen. Aktieninvestments scheinen weiterhin aussichtsreich – vorausgesetzt, Anleger verteilen ihre Investments auf viele Schultern und bleiben dabei beweglich. Die Anleihenmärkte könnten durch Zinssenkungen Kursgewinne bescheren. Kurzfristige Einlagen hingegen werden durch die sinkenden Zinsen weniger attraktiv, da ihre Renditen weiter abnehmen. Und an den Rohstoffmärkten hängt vieles davon ab, ob China seinen Wachstumskurs wieder aufnehmen kann. Sicher ist aber nur, dass nichts sicher ist. Anleger sollten sich daher möglichst breit aufstellen, um so die sich bietenden Chancen zu nutzen und die Risiken zu reduzieren.- Ende der Nachricht
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder (LAUREUS AG PRIVAT FINANZ). Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar (LAUREUS AG PRIVAT FINANZ).
INVESTMENTFONDS.DE |
|
INVESTMENTFONDS.DE | Hinweise in eigener Sache:
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.