FGTC Investment - „Das Mercosur-Abkommen ist für Europas Wirtschaft dringend notwendig“
Dr. Dirk Rüttgers, Geschäftsführer bei FGTC Investment (vormals Do Investment)
Investmentfonds.de | München, 13. März 2025 - Die Europäische Union steht kurz vor der Ratifizierung des Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten. Trotz kritischer Stimmen überwiegen die Vorteile klar die Risiken. Das Abkommen stärkt nicht nur die wirtschaftliche Unabhängigkeit Europas, sondern bietet auch enorme Chancen in einer zunehmend protektionistischen Welt.
Die wichtigsten Freihandelszonen der Welt – und ihr Anteil am weltweiten Bruttosozialprodukt

Die EU ist bekannt für ihre langsamen politischen Entscheidungsprozesse – und das Mercosur-Abkommen ist ein Paradebeispiel dafür. Fast 25 Jahre dauerten die Verhandlungen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay), die gemeinsam einen Wirtschaftsraum mit 260 Millionen Konsumenten bilden. Anfang Dezember 2024 konnte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schließlich die Verhandlungsprotokolle unterzeichnen.
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Bereits 2019 galt das Abkommen als ausgehandelt, doch massive Kritik aus der EU – insbesondere wegen Bedenken zu Umweltschutz und Landwirtschaft – verzögerte den Abschluss. In den letzten fünf Jahren wurden Kompromisse gefunden, etwa durch Importquoten und strenge Auflagen für landwirtschaftliche Produkte. Dennoch bleibt der Widerstand einzelner Länder wie Frankreich, Italien und Polen, die ihre Agrarinteressen schützen wollen. Die Hoffnung bleibt, dass das EU-Parlament das Abkommen bis Ende 2025 mehrheitlich ratifiziert.
Beide Seiten profitieren
Das Abkommen ist von großer Bedeutung – für die Mercosur-Staaten ebenso wie für die EU. In den letzten zwei Jahrzehnten verlor die EU im Handel mit den Mercosur-Staaten massiv an Einfluss: Während Chinas Handelsanteil von 2 % (2000) auf 24 % (2023) anstieg, sank der Anteil der EU von 31 % auf 15 %. Mit dem Freihandelsabkommen erhält die EU die Chance, diesen Trend umzukehren und ihre Position zu stärken, bevor Südamerika in völlige Abhängigkeit von China gerät.Ein gemeinsamer Markt mit mehr als 700 Millionen Verbrauchern bietet den Unternehmen enorme Chancen: Der weitgehende Wegfall von Zöllen schafft neues Absatzpotenzial und erleichtert Investitionen europäischer Unternehmen in Südamerika. Als unabhängiger Vermögensverwalter investiert FGTC Investment seit vielen Jahren in Agrarflächen in Uruguay. Hier wurden durchweg positive Erfahrungen gemacht. Uruguay zeichnet sich durch eine hohe politische Stabilität und eine kontinuierliche Verbesserung der Qualität seiner Demokratie aus, was es zu einem der vertrauenswürdigsten Länder in Lateinamerika macht. Zudem gehört Uruguay zu den Vorreitern bei nachhaltiger Energieproduktion und sozialem Fortschritt in der Region.
Für Unternehmen bietet ein gemeinsamer Markt mit über 700 Millionen Verbrauchern große Potenziale. Der Abbau von Zöllen erleichtert Investitionen und schafft neue Absatzmöglichkeiten. Deutsche Autohersteller, die lange auf eine Einigung drängten, profitieren besonders, da sie bisher durch hohe Importzölle auf dem südamerikanischen Markt benachteiligt waren. Im Jahr 2023 exportierten sie nur etwas mehr als 20.000 Fahrzeuge nach Brasilien und Argentinien – hauptsächlich wegen eines 35-prozentigen Einfuhrzolls. Auch andere Branchen wie Pharma, Getränke und Spirituosen, profitieren vom Zollabbau.
Kritiker wurden erhört
Auch die Mercosur-Staaten gewinnen durch den Zugang zum EU-Binnenmarkt mit 450 Millionen Verbrauchern. Landwirte aus Südamerika können Zucker, Geflügel und Rindfleisch exportieren, müssen dabei jedoch die strengen EU-Standards für Verbraucherschutz und Qualität einhalten. Einfuhrquoten schützen gleichzeitig die heimische Landwirtschaft. Damit wurden die Bedenken europäischer Kritiker weitgehend berücksichtigt.Das Mercosur-Abkommen ist ein starkes Zeichen für den Freihandel in Zeiten von Deglobalisierung und zunehmendem Protektionismus. Schätzungen der EU gehen davon aus, dass mehr als 60.000 europäische Unternehmen vom Mercosur-Abkommen profitieren. Das bisherige Handelsvolumen von rund 55 Milliarden Euro soll dank des Abkommens um bis zu 30 Prozent zulegen. Gerade in Zeiten, in denen Russland als Handelspartner ausfällt und Handelsbeziehungen mit China und den USA schwieriger werden, ist das Mercosur-Abkommen ein notwendiger Impuls für die schwächelnde europäische Wirtschaft. Es bietet nicht nur neue Marktchancen, sondern reduziert auch die Abhängigkeit von China.
Das Mercosur-Abkommen zeigt, wie Freihandel auch in einer zunehmend fragmentierten Welt möglich ist. Es schafft Chancen für Unternehmen, stärkt die europäische Wirtschaft und bietet den Mercosur-Staaten eine Alternative zur Dominanz Chinas. Ein riesiger neuer Markt entsteht – und Europa sollte die Gelegenheit nutzen.
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