DNB AM | Physische KI-Agenten: Die nächste Automatisierungswelle

Welche Unternehmen Anleger jetzt im Blick haben sollten
Investmentfonds.de | Das Ökosystem physischer KI-Agenten ist keine ferne Vision mehr, sondern ein entstehender Wachstumsmarkt mit klar identifizierbaren Playern, technologischen Differenzierungen und potenziellen Marktanteilen. Für Anleger ist entscheidend, dass sich die Branche in einer Beschleunigungsphase befindet – vergleichbar mit der Mobilisierung der Dampfmaschine im 19. Jahrhundert – und die heutige „Mobilisierung“ besteht darin, dass Sprachmodelle und KI-Software in humanoide Plattformen integriert werden, die physisch in der Welt agieren.Ökosystem physischer KI-Agenten

An der Spitze des Ökosystems steht NVIDIA. Mit der Jetson-Plattform für Edge-Computing und der Simulationsumgebung Isaac Sim besetzt der Konzern eine Schlüsselposition: Er liefert die Entwicklungs- und Trainingsumgebung, auf der viele andere Robotik-Player aufbauen. Der Vorteil für Investoren: Wer den Standard im Simulationsbereich setzt, bindet Hardwarehersteller, Softwareanbieter und Integratoren langfristig an seine Plattform. Mit steigenden Stückzahlen bei autonomen Systemen könnten Lizenz- und Serviceumsätze zur margenstärksten Komponente werden.
Tesla verfolgt eine Doppelstrategie. Zum einen nutzt der Konzern seine Erfahrung aus dem autonomen Fahren, um den humanoiden Roboter Optimus zu entwickeln. Zum anderen setzt Tesla diese Technologie zunächst in den eigenen Fabriken ein – ein strategischer Schritt, um Daten zu sammeln und Systeme unter realen Bedingungen zu testen. Gelingt es, die Technik auszurollen, dürfte Tesla nicht nur im Fahrzeugmarkt, sondern auch in der industriellen Automatisierung einen Fuß in der Tür haben.
Amazon ist längst nicht mehr nur E-Commerce- und Cloud-Gigant. Mit Lagerrobotern, autonomen Förderfahrzeugen und Drohnen in der Pilotphase hat der Konzern eine vertikal integrierte Lieferkette aufgebaut, in der physische und digitale Agenten nahtlos zusammenarbeiten. Die jüngste Ausweitung von Prime-Same-Day-Lieferungen auf über 4.000 kleinere Städte und Gemeinden zeigt, wie effizient dieses System bereits arbeitet – und wie schwer es für Wettbewerber sein wird, den Vorsprung einzuholen.
Einen anderen Ansatz verfolgt Figure, ein US-Startup, das universell einsetzbare humanoide Roboter entwickelt. Die neueste Generation Figure 02 kombiniert eigens entwickelte Hardware mit Sprachmodellen und Computer Vision. Ziel ist eine Plattform, die nicht nur für eine spezialisierte Aufgabe, sondern für ein breites Spektrum an Tätigkeiten trainiert werden kann. Mit Microsoft und Jeff Bezos als Investoren ist sowohl Kapital als auch Marktzugang gesichert. Gelingt der Produktivitätsnachweis, könnten die Markteintrittsbarrieren für Wettbewerber enorm sein.
Europa setzt auf Neura und 1X. Neura entwickelt mit MAiRA einen modularen, kollaborativen Roboter, der sich an den Bedürfnissen europäischer Industriekunden orientiert. Die offene Architektur zielt auf Sicherheit, Interoperabilität und technologische Souveränität – Argumente, die im geopolitischen Wettbewerb um kritische Technologie immer wichtiger werden. 1X hingegen plant den Eintritt in den Massenmarkt: Nach einer 100-Millionen-Dollar-Serie-B-Finanzierung mit Investoren wie OpenAI und EQT Ventures will das Unternehmen humanoide Roboter zum Preis eines Mittelklassewagens anbieten. Die vertikale Integration von Hardware, Software und Trainingsdaten könnte hier entscheidend für die Kostenstruktur werden.
Aus China drängt Unitree in den Markt und setzt dabei auf eine aggressive Preisstrategie. Die Modelle H1 und G1 sind mit Preisen ab 16.000 US-Dollar deutlich günstiger als westliche Konkurrenzprodukte, bieten aber beeindruckende technische Spezifikationen wie 3,3 m/s Laufgeschwindigkeit und 360-Grad-LiDAR. Ob diese Plattformen jedoch produktive Anwendungen jenseits von Demonstrationen finden, bleibt abzuwarten. Für den globalen Wettbewerb setzen sie jedenfalls ein klares Preissignal.
Boston Dynamics, lange als technologische Ikone der Robotik bekannt, bewegt sich von der reinen Forschung hin zu kommerziell einsetzbaren Systemen. Produkte wie der vierbeinige Spot oder der zweibeinige Atlas sind in Nischen wie Inspektion, Sicherheit und Spezialindustrie bereits im Einsatz. Die Herausforderung: hohe Produktionskosten und begrenzte Stückzahlen. Für Investoren ist Boston Dynamics weniger ein Volumenwachstumstitel, sondern eine Wette auf profitable Nischenmärkte mit technologischen Eintrittsbarrieren.
Abseits der reinen Herstellerperspektive bleibt SoftBank ein relevanter Akteur. Der japanische Technologiekonzern ist nicht nur mit eigenen Robotikprodukten wie Pepper und Whiz aktiv, sondern auch als Investor in Schlüsselunternehmen der Branche. Damit profitiert SoftBank potenziell gleich mehrfach von einem Markthochlauf – sowohl operativ als auch über Beteiligungserträge.
Für Anleger liegt die strategische Herausforderung darin, zwischen Plattform- und Nischenanbietern zu unterscheiden. Akteure wie NVIDIA, Tesla oder Figure könnten im Erfolgsfall skalierbare Software- und Serviceerlöse erzielen, ähnlich wie Smartphone-Ökosysteme. Nischenanbieter wie Boston Dynamics oder spezialisierte Humanoidenhersteller könnten dagegen stabile Margen in klar umrissenen Einsatzfeldern sichern. Wer früh auf die richtigen Pferde setzt, partizipiert an einem Markt, der laut den Prognosen in den kommenden Jahren zweistellig wachsen dürfte – und das in einer Phase, in der die Weichen für die industrielle Nutzung dieser Technologie gerade erst gestellt werden.
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