AllianceBernstein | Achtung KI-Blase? Wie Anleger jetzt Chancen nutzen und Risiken begrenzen

Shri Singhvi, Chief Investment Officer � Strategic Equities bei AllianceBernstein

Investmentfonds.de | Kaum ein Thema bewegt die Finanzm�rkte derzeit so stark wie KI. Doch w�hrend sich die technologischen M�glichkeiten rasant entwickeln, w�chst auch die Sorge vor �berzogenen Erwartungen.

Zwischen KI-Revolution und Markt�berhitzung: Steht die n�chste Blase bevor? F�r Shri Singhvi, Chief Investment Officer Strategic Equities bei AllianceBernstein, ist KI zwar eine historische Disruption, doch die Bewertungen vieler KI-Aktien erz�hlen eine andere Geschichte. Fr�hphasen-Erfolge treffen auf �berzogene Erwartungen. Flexibilit�t und Diversifikation sind jetzt entscheidend. Timingfehler sind teuer, warnt er in seinem aktuellen Marktkommentar.

Zwischen einer KI-Blase und einer Aktienmarktblase gibt es einen gro�en Unterschied. KI ist h�chstwahrscheinlich eine generations�bergreifende Disruption und k�nnte sich als eine der gr��ten in unserer Lebenszeit herausstellen. Die Anwendungsf�lle f�r KI, ihr Einsatzumfang und die damit verbundene Kapitalrendite (ROI) befinden sich jedoch vermutlich erst in der Anfangs- oder fr�hen Wachstumsphase. Gleichzeitig k�nnten sich KI- und KI-Enabler-Aktien bereits in einer viel sp�teren Phase befinden. Das ist die Herausforderung, mit der sich Aktienanleger auseinandersetzen m�ssen. Diese sogenannte Aktienmarktblase konzentriert sich nicht nur auf KI, sondern wird durch �bersch�ssige Liquidit�t aus der Geld- und Fiskalpolitik angeheizt und geht weit �ber KI hinaus. Die meisten Risikoanlagen, darunter Kryptow�hrungen und Meme-Aktien, werden hochgehandelt, obwohl sie nichts mit KI zu tun haben. Aktienanleger stehen daher vor einer schwierigen Entscheidung: Ist es besser, fr�h oder sp�t zu sein, falls sich die Marktexzesse deutlich korrigieren sollten? Das Timing ist schwierig und die Kosten f�r eine falsche Entscheidung sind auf beiden Seiten hoch.

Wie man das tats�chliche Potenzial erkennt und den Hype entlarvt

Zwar haben fr�he KI-Pilotprojekte gemischte Ergebnisse erzielt, aber es ist noch zu fr�h, um von einem KI-Hype zu sprechen. Diese Entt�uschungen spiegeln einerseits die mangelnde Bereitschaft der Unternehmen wider, KI zu nutzen, und andererseits den fr�hen Entwicklungsstand der KI-F�higkeiten. Es gibt aber auch einige gro�e Erfolge, beispielsweise im Bereich der Programmierung: Hier haben Unternehmen Effizienzsteigerungen zwischen 25 und 40 Prozent erzielt. Ein weiterer sehr erfolgreicher Anwendungsfall ist der Kundenservice. Im Gesundheitswesen konnten zudem die Durchlaufzeiten und Kosten f�r die Bearbeitung und Einreichung von Leistungsanspr�chen drastisch reduziert werden. Noch gr��ere Anwendungsf�lle sind unvermeidlich, aber sie lassen sich nicht im Voraus prophezeien. So wurde das iPhone beispielsweise 2007 auf den Markt gebracht, Uber jedoch erst 2010 gegr�ndet und war erst viel sp�ter weit verbreitet. Bei der KI k�nnen wir uns also noch nicht einmal ansatzweise vorstellen, welche Anwendungsf�lle mit der Zeit m�glich sein k�nnten.

Wir wissen jedoch, dass jedes Unternehmen und jede Branche KI einf�hren muss � wenn nicht zur Offensive, dann zur Verteidigung. Denn niemand kann es sich leisten, zur�ckzufallen. Um aufzuholen, m�ssen schlie�lich enorme technologische Defizite und erhebliche Wettbewerbsnachteile �berwunden werden. Schlie�lich geht das Potenzial der KI weit �ber eine Effizienzsteigerung in B�roberufen hinaus. Wir sehen bereits erste physische KI-Anwendungen mit Robotern sowie autonome Vorg�nge, wie das Autofahren. Die wichtigsten Kennzahlen, die es hierbei zu beobachten gilt, sind: die kontinuierliche Verbesserung von Modellen und Anwendungen, die weitere Senkung der Token-Kosten und nicht die durchschnittliche Kapitalrendite von KI, sondern die von Unternehmen, die eine Vorreiterrolle einnehmen und den Code zur Nutzung von KI geknackt haben. Denn wenn sie das tun, haben ihre Konkurrenten keine andere Wahl, als nachzuziehen.

Gibt es KI-Potenzial ohne �berm��ige Risiken?

Da es nahezu unm�glich ist, Gewinner und Verlierer fr�hzeitig zu erkennen, m�ssen Investoren bei Investitionen in KI flexibel vorgehen und einen diversifizierten Ansatz verfolgen, um konzentrierte Wetten zu vermeiden. Aus dem Dotcom-Boom lassen sich Lehren ziehen. H�tten Sie 1999 in Dotcom-Gewinner investiert, dann h�tten Sie AOL und Yahoo gekauft � zwei sogenannte Early Movers, die schlie�lich vom Markt verdr�ngt wurden. Die sp�teren gro�en Gewinner wie Google, Meta und Apple waren zu Beginn nicht offensichtlich. Deshalb ist es entscheidend, in einem sich wandelnden Umfeld flexibel zu sein und aktiv als auch selektiv an KI-Investitionen heranzugehen. Ich halte es f�r einen bedachtsamen Ansatz, sich in drei KI-K�rben breiter zu engagieren: direkte KI-Nutznie�er, indirekte KI-Nutznie�er und KI-Anwender.

KI wird f�r viele Branchen, in denen die derzeitigen Marktf�hrer vor dem Dilemma des Innovators stehen, sehr disruptiv sein. Daher ist es f�r Anleger ebenso wichtig, Unternehmen zu meiden, die durch KI verdr�ngt werden. Dazu z�hlen bestimmte Arten von Softwareunternehmen, IT-Dienstleistungsgruppen und Personalvermittlungsunternehmen. Am Ende l�sst sich aber nichts mit Sicherheit vorhersehen, weswegen Anlegerinnen und Anleger sich, vor dem Hintergrund der Dotcom-Blase, um einen diversifizierten Ansatz bem�hen sollten.

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Quelle: Investmentfonds.de

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