12.10.2009
Lage deutscher Unternehmen deutlich verbessert / Ergebnisse des DIRK-Stimmungsbarometers Herbst 2009
Hamburg/Nürnberg (ots) - Die wirtschaftliche Talfahrt ist beendet.
Die börsennotierten Gesellschaften im deutschsprachigen Raum sind
sehr positiv gestimmt. Auch für die nächsten sechs Monate sehen sie
ein steigendes Konjunkturbarometer. Um die Aktienvolatilität zu
verringern und die Investorenstruktur langfristig auszurichten,
planen sie mehrheitlich, zukünftig den Anteil der Privataktionäre am
Grundkapital zu erhöhen oder stabil zu halten. Das sind Ergebnisse
des aktuellen DIRK-Stimmungsbarometers, für das die GfK im Auftrag
des DIRK 400 Investor Relations-Manager in Deutschland, Österreich
und der Schweiz befragt hat.
Die Lage der Unternehmen in Deutschland hat sich deutlich
verbessert - stärker als im Frühjahr diesen Jahres erwartet wurde. In
dieser Zeit gingen die Firmen von einer negativen wirtschaftlichen
Entwicklung aus (minus 38 Punkte). Heute sehen sie die derzeitige
Lage deutlich positiver (plus 19 Punkte). Ein vergleichbarer Wert
wurde zum letzten Mal im Frühjahr 2008 vor Ausbruch der Finanzkrise
erreicht. Bei den Zukunftsaussichten sind die Befragten noch
optimistischer. Der Indikator zur Einschätzung der zukünftigen Lage
liegt bei plus 33 Punkten.
Die schweizer Unternehmen sind noch optimistischer als die
deutschen: Im Frühjahr gingen nur 4 Prozent von einer besseren
Unternehmenslage aus. Aktuell stimmen dem rund 41 Prozent zu. Die
börsennotierten Gesellschaften in Österreich haben ihre neutralen
Prognosen vom Frühjahr in der aktuellen Befragung beibehalten. Den
nächsten sechs Monaten sehen sie mit einem vergleichbaren Optimismus
wie die Unternehmen in Deutschland entgegen.
Diese positive Entwicklung ist bei der Personalstärke der Investor
Relations-Abteilungen noch nicht angekommen. In den nächsten sechs
Monaten geht mehr als jedes zehnte deutsche Unternehmen von einem
Stellenabbau aus. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Befragung
im Jahr 2003. Demgegenüber steht die Aussage, dass die Anzahl der
Investoren-Termine in den nächsten sechs Monaten steigen wird. 42
Prozent der deutschen Unternehmen gehen von einem solchen Trend aus.
Bei der Frühjahrsbefragung lag dieser Wert noch bei 27 Prozent.
Privataktionäre stehen für Beständigkeit
Zwei von drei Unternehmen in Deutschland planen, den Anteil der
Privataktionäre am Grundkapital des eigenen Unternehmens in den
nächsten zwölf Monaten stabil zu halten. Jede fünfte börsennotierte
Gesellschaft möchte den Anteil erhöhen. Als Hauptgrund für eine
Anteilserhöhung geben die Befragten an, dass Privataktionäre dazu
beitragen, die Aktienvolatilität zu verringern. Außerdem sind
Privataktionäre aus ihrer Sicht langfristiger anlageorientiert als
institutionelle Aktionäre und dienen dem Unternehmen als
Multiplikatoren.
Um eine Anteilserhöhung zu erreichen, planen die Befragten
folgende Informations- und Kommunikationsmaßnahmen und -kanäle
stärker in der Ansprache zu nutzen als bisher: Investor
Relations-Website (64 Prozent), Privataktionärsveranstaltungen mit
Aktionärsvereinigungen, Banken und/oder Börsen (57 Prozent) und
Multiplikatoren wie Presse (50 Prozent). 39 Prozent der Unternehmen
möchten zukünftig die Anfragen von Privataktionären noch
individueller beantworten. Investor-Tage, wie zum Beispiel ein Tag
der offenen Tür, sowie Werbung und die Nutzung eines Online-Chats
spielen bei der genannten Zielstellung keine Rolle.
Laut den aktuellen Ergebnissen liegt der Anteil der
Privataktionäre am Grundkapital bei 40 Prozent der befragten
Unternehmen bei bis zu 10 Prozent, bei 24 Prozent der Unternehmen bei
10 bis 20 Prozent, bei 27 Prozent der Unternehmen bei 20 bis 50
Prozent und bei 7 Prozent der Unternehmen bei über 50 Prozent.
Die schweizer Unternehmen teilen die Meinung der deutschen
Kollegen: 70 Prozent möchten den Anteil der Privataktionäre am
Grundkapital des eigenen Unternehmens in den nächsten zwölf Monaten
stabil halten, 22 Prozent möchten ihn erhöhen. Die Unternehmen in
Österreich halten noch stärker am Status Quo fest als ihre
Nachbarländer: 93 Prozent möchten den Anteil stabil halten und kein
österreichisches Unternehmen strebt eine Anteilserhöhung an. In
beiden Ländern ist wie in Deutschland die Investor Relations-Website
der wichtigste Informations- und Kommunikationskanal, um diese Ziele
zu erreichen.
Wirtschaftslage und Unternehmensentwicklung sind Top-Themen
Auf die Frage, welche Informationen aktuell im Vergleich zu vor
zwölf Monaten von Privataktionären stärker nachgefragt werden, ergibt
sich aus Sicht der befragten Unternehmen in Deutschland folgende
Top-5-Rangliste: Wirtschaftslage allgemein, Unternehmensentwicklung
(Finanzen) und Unternehmensentwicklung (operatives Geschäft) -
jeweils 47 Prozent - Dividendenpolitik und Aktienkursentwicklung -
jeweils 39 Prozent. Vor allem Unternehmen aus der Automobil- und
Technologie-Branche werden derzeit stärker zur
Unternehmensentwicklung (Finanzen) befragt als vor einem Jahr. Und
überdurchschnittlich viel Unternehmen aus der Finanz-, Technologie-
und Pharma-Branche erhalten mehr Anfragen zur Aktienkursentwicklung
als vorher. Drei von zehn Unternehmen geben an, häufiger zur
Strategie und zum Wettbewerbsumfeld gefragt zu werden. Die Themen
Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility sowie soziale
Verantwortung gegenüber Mitarbeitern spielen im Gesamtkontext keine
Rolle. Sie werden unverändert, weniger oder gar nicht nachgefragt.
Der Vergleich innerhalb der Indizes zeigt jedoch einen Unterschied:
Die genannten "Soft Facts" werden bei DAX- und MDAX-Unternehmen
deutlich stärker nachgefragt als bei TecDAX- und SDAX-Unternehmen.
Die Meinungen in Österreich und der Schweiz sind vergleichbar.
Zur Studie
Die Ergebnisse stammen aus der Studie "DIRK-Stimmungsbarometer",
die der DIRK zweimal pro Jahr zusammen mit der GfK herausgibt. Sie
basiert auf einer halbjährlichen Befragung (Frühjahr und Herbst) von
400 IR-Abteilungen deutscher, österreichischer und schweizer
Unternehmen. Die Rücklaufquote dieser Befragung beträgt regelmäßig
etwa 50 Prozent. Der DIRK-Stimmungsindikator ist die Differenz aus
den positiven abzüglich der negativen Antworten zur Unternehmenslage.
Die Schwankungsbreite beträgt +/- 100.
Über den DIRK
Der DIRK - Deutscher Investor Relations Verband e.V. ist der
deutsche Berufsverband für Investor Relations (IR). Als Sprachrohr
der IR-Professionals vertritt er die Belange seiner Mitglieder aktiv
im Dialog mit den Interessengruppen und Institutionen des
Kapitalmarkts, der Politik und der Öffentlichkeit. Seinen Mitgliedern
bietet der Verband aktive fachliche Unterstützung und fördert den
regelmäßigen Austausch untereinander sowie mit IR-Fachleuten aus
aller Welt. Darüber hinaus setzt er Maßstäbe für die professionelle
Aus- und Weiterbildung des IR-Nachwuchses in Deutschland. Mit über
290 Mitgliedern setzt der DIRK die Standards für die Kommunikation
zwischen Unternehmen und dem Kapitalmarkt. Die Bandbreite der im DIRK
organisierten Unternehmen umfasst sämtliche DAX-Werte sowie das Gros
der im MDAX, SDAX und TecDAX gelisteten Aktiengesellschaften bis hin
zu kleinen Unternehmen und solchen, die den Gang an die Börse noch
vor sich haben oder Fremdkapitalinstrumente emittieren. Weitere
Informationen erhalten Sie unter www.dirk.org.
Über die GfK
Die GfK Gruppe bietet das grundlegende Wissen, das Industrie,
Handel, Dienstleistungsunternehmen und Medien benötigen, um
Marktentscheidungen zu treffen. Ihr umfassendes Angebot beinhaltet
Informations- und Beratungsservices in den drei Sektoren Custom
Research, Retail and Technology und Media. Weltweit ist die Nummer 4
der Marktforschungsunternehmen in mehr als 100 Ländern aktiv und
beschäftigt über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr
2008 betrug der Umsatz der GfK Gruppe 1,2 Milliarden Euro. Weitere
Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com.
Originaltext: DIRK - Deutscher Investor Relations Verband e.V.
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Bernhard Wolf
Präsident des DIRK e.V.
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bernhard.wolf@gfk.com
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Kay Bommer
Geschäftsführer des DIRK e.V.
Baumwall 7 (Überseehaus)
20459 Hamburg
Tel. +49 (0)40 4136-3960
Fax +49 (0)40 4136-3969
info@dirk.org
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Quelle: news aktuell