14.01.2010
Kater nach der Abwrack-Party - Deutsche Autoproduktion sinkt 2010 erneut
Frankfurt am Main (ots) - PwC-Branchenprognose: Rückgang trifft
Volumenhersteller, Premiumsegment wächst wieder / Deutliche Erholung
ist erst für 2012 zu erwarten / Autoindustrie legt 2010 vor allem in
Asien und Nordamerika zu
Die Krise der deutschen Autoindustrie ist noch nicht ausgestanden.
Hierzulande verlassen 2010 voraussichtlich rund 4,8 Millionen Pkw die
Werkshallen - rund 100.000 weniger als 2009. Dabei geht der Rückgang
vor allem zu Lasten der Volumenhersteller, die im Vorjahr noch von
der so genannten Abwrackprämie gestützt wurden. Das Automotive
Institute der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) prognostiziert im Volumensegment
(beispielsweise bei Klein- und Kompaktwagen) ein Minus von 9,4
Prozent auf 2,3 Millionen Fahrzeuge, nachdem die heimische Produktion
in diesem Segment bereits 2009 um 9,1 Prozent auf 2,6 Millionen Pkw
gesunken war.
Premiummarken wie Audi, Mercedes und BMW sollten demgegenüber von
der Erholung wichtiger Exportmärkte wie den USA und Westeuropa, aber
auch der wachsenden Nachfrage in China und anderen Schwellenländern
profitieren. Die Automobil-Experten von PwC erwarten für das
Premiumsegment einen Zuwachs um rund 8,0 Prozent auf 2,5 Millionen
Fahrzeuge. Im Jahr 2009 war die Fertigung in Deutschland um 12,3
Prozent auf 2,3 Millionen Pkw zurückgegangen.
"Wir erwarten, dass die deutsche Autoindustrie insgesamt erst 2012
wieder an das Produktionsniveau vor Beginn der Krise anknüpft und
deutlich über fünf Millionen Pkw herstellen kann. Langfristig ist das
Wachstum allerdings begrenzt, da die deutschen Hersteller ihre
Produktion zunehmend internationalisieren. Aktuelles Beispiel ist die
teilweise Fertigungsverlagerung der Mercedes C-Klasse in die USA",
kommentiert Harald Kayser, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC.
Die Abwrackprämie hat den Automobilabsatz in Deutschland im Jahr
2009 zwar auf rund 3,8 Millionen Pkw katapultiert, die heimische
Produktion sank dennoch um rund 500.000 auf 4,9 Millionen Einheiten.
Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Käufer mit der
Prämie vor allem kleinere Fahrzeuge und nur selten Pkw der deutschen
Premiumhersteller finanzierten. Zudem werden stark nachgefragte
Kleinwagen deutscher Hersteller häufig im Ausland montiert. So rollt
beispielsweise der 2009 besonders erfolgreiche VW Polo in Spanien vom
Band.
Starkes Produktionswachstum in Asien
Weltweit dürfte die Pkw-Produktion 2010 deutlich auf 63 Millionen
Einheiten steigen. Im vergangenen Jahr war die Fertigung von 66
Millionen auf 56,9 Millionen Fahrzeuge eingebrochen.
Maßgeblichen Anteil an der erwarteten Erholung hat die asiatische
Autoindustrie. In der Region wird die Produktion gegenüber 2009 um
schätzungsweise 3,2 Millionen Pkw zulegen. Allein in China werden
voraussichtlich über 12 Millionen Autos produziert. Für Nordamerika
prognostiziert PwC nach einem dramatischen Jahr und tiefen
Einschnitten in der heimischen Industrie eine Erholung um 1,9
Millionen auf 10,4 Millionen Pkw.
Demgegenüber werden die Hersteller in der Europäischen Union nur
geringfügig von der Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage
profitieren. Nach dem Auslaufen der Marktstützung durch
Abwrackprogramme in mehreren Staaten wird die Automobilnachfrage in
der EU um voraussichtlich 900.000 Pkw sinken. Steigende Exporte
sollten den Nachfragerückgang jedoch kompensieren, so dass in der EU
etwa 80.000 Fahrzeuge mehr gefertigt werden dürften als 2009. Dennoch
schätzt PwC die aktuell bestehenden Überkapazitäten in der
Europäischen Union auf rund 6,5 Millionen Pkw.
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit rund 9.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen
von rund 1,37 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs-
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nationale und internationale Mandanten jeder Größe.
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Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
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Quelle: news aktuell