XTB | Krieg, Strafzölle, Handelsstreit: Sell in May – in diesem Jahr erst recht?

Die wohl bekannteste Börsenregel rät, sich im Wonnemonat von Aktien zu trennen, um den statistisch schlechteren Börsenmonaten aus dem Weg zu gehen. Wie verhält es sich damit in diesem Jahr, das schon so turbulent begonnen hat und in dem die Nervosität bislang besonders hoch ist? Der Online-Broker XTB hat eine Antwort.
Investmentfonds.de | Berlin, 30. April 2025 – Die Aktienmärkte schaukeln, die Börsianer sind angespannt. Dass jetzt noch die Zeit der historisch gesehen eher schwächeren Börsenmonate ansteht, verheißt an und für sich nichts Gutes. Das muss aber nicht zwangsläufig heißen, dass Anlegerinnen und Anleger sich jetzt von ihren Papieren trennen sollten. Zu diesem Schluss kommt der Online-Broker XTB in einer jüngsten Analyse. „‘Sell in May‘ kann eine gute Empfehlung sein, muss es aber nicht. Eine erhöhte Nervosität am Markt ist jedenfalls kein Grund, dieser Börsenregel blind zu folgen – das zeigt unsere jüngste Untersuchung“, sagt Jens Chrzanowski, Deutschland-Chef vom Online-Broker XTB.
Wer nach bekannten Börsenbonmots gefragt wird, kommt an „Sell in May“ nicht vorbei. Die Empfehlung, seine Aktien zu veräußern und erst wieder im Herbst einzusteigen – vollständig heißt die Regel „Sell in May but remember to be back in September“ –, hat ihre Ursache in der Saisonalität des Aktienmarktes. So beginnen im Mai die zumindest statistisch gesehen schlechtesten Monate des durchschnittlichen Börsenjahres. Die Statistik erlaubt allerdings keinen Rückschluss auf einzelne Jahre. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ‚Sell in May‘ kein Selbstläufer ist – es gab schon Jahre, da hat es sich als großer Fehler erwiesen, im Sommer nicht investiert gewesen zu sein“, räumt Jens Chrzanowski ein. „Wer etwa im Jahr 2005 nach der Börsenregel gehandelt hat, hat im DAX knapp 15 Prozent an Performance verpasst.“ So stark war der deutsche Aktienindex vor 20 Jahren in den vier Monaten zwischen Anfang Mai und Anfang September gestiegen.
Nun unterscheidet sich das aktuelle Jahr 2025 aber deutlich von 2005, die Marktteilnehmer sind heute in einer anderen nervlichen Verfassung als damals. So hat der von US-Präsident Donald Trump heraufbeschworene Zollstreit die weltweiten Aktienmärkte seit Anfang April auf eine Achterbahnfahrt geschickt und die Unsicherheit bei den Anlegern merklich erhöht. Das lässt sich zum einen an der Rekordjagd des Goldpreises feststellen; Gold wird als sicherer Hafen am Kapitalmarkt empfunden, so dass sein Preis in turbulenten Zeiten von einer erhöhten Nachfrage profitiert. Die Nervosität lässt sich aber zum anderen noch konkreter an Indizes ablesen, die die implizite Volatilität messen, also zukünftige Schwankungen einbeziehen. In ihre Berechnung fließen Futures ein, also das, was Anlegerinnen und Anleger erwarten. Volatilitätsindizes sind etwa der deutsche VDAX New und sein US-Pendant VIX.
Gemessen an VDAX New und VIX ist die Volatilität überdurchschnittlich hoch, die Nervosität der Marktteilnehmer also auf hohem Niveau. „Wir haben uns folgende Frage gestellt: Ist die Gefahr, dass sie dem Ratschlag ‚Sell in May‘ folgen, in einem solchen Umfeld besonders hoch?“ sagt Jens Chrzanowski.
Ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt, dass dieser Zusammenhang nicht gegeben ist. Es gab zwar Jahre, in denen sich eine große Nervosität im Frühjahr bis in den Sommer fortsetzte. In anderen Jahren wiederum war die Volatilität in den ersten Monaten des Jahres enorm hoch, dennoch gab es im bzw. ab Mai keinen (weiteren) Ausverkauf.
Historisch hoch war die Unsicherheit gemessen am VDAX-New etwa in den ersten Monaten der Jahre 2003 (Irak-Krieg), 2008 (Finanzkrise) und 2009, 2018 (steigende Zinsen) und 2022 (Angriff auf die Ukraine). In allen diesen Zeiten erreicht der VDAX New ein überdurchschnittliches Niveau von 40. Doch nicht in allen dieser Jahre ging es im Sommer bergab mit den Kursen. So entwickelten sich die Notierungen etwa in den Sommermonaten der Jahre 2003 und 2009 positiv (Anfang Mai bis Anfang September 19,6 bzw. 11,7 Prozent). „Unsere Analyse zeigt: Ein unruhiger Start ins Börsenjahr gibt keinen Aufschluss darüber, ob sich die in der Vergangenheit statistisch unterdurchschnittlichen Monate auch im laufenden Jahr als schwach erweisen werden. Die Untersuchung verdeutlicht auch: An der Börse gibt es immer wieder Parallelen und Muster, aber eine Situation lässt sich nie eins zu eins auf eine andere übertragen“, so Jens Chrzanowski weiter. Insofern lasse sich Anlegern nur raten, in ihrer Anlagestrategie auf eine erhöhte Schwankungsbreite vorbereitet zu sein. „Wer heftigere kurzfristige Ausschläge nicht gut verkraftet, sollte sein Depot mit defensiveren Aktien und ETFs anreichern oder über eine Absicherung mit Hebelprodukten nachdenken. Allen anderen hat der Markt ja zuletzt gezeigt, dass er sich schnell auch wieder von Kurskorrekturen erholen kann“, sagt der Kapitalmarktexperte.
DAX Performance jeweils von Mai bis September in 2000 bis 2024

Dazu passt im Übrigen auch, dass VDAX New und VIX zuletzt wieder fast durchschnittliche Niveaus erreicht haben, die Nervosität der Marktteilnehmer hat demnach deutlich abgenommen.
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