Die Fed wird vorerst die Füsse stillhalten

Der ehemalige Präsident der Bostoner Fed, Eric Rosengren:
Investmentfonds.de | „Handelsprobleme wirken sich auch auf andere Bereiche aus und verringern das Vertrauen. Es ist sinnvoll, dass die Fed erst einmal abwartet. Dies ist ein Angebotsschock und nicht nur ein Preiseffekt. Die Menschen bauen Lagerbestände ab und die Verbraucher werden versuchen, alternative Produkte zu finden. Es wird zu Versorgungsengpässen kommen, und es wird für die Fed sehr schwierig sein, herauszufinden, wie hoch die Inflation sein wird und was davon nur vorübergehend sein wird, um dann den richtigen Zinssatz zu finden. Wenn es sich um einen Angebotsschock handelt, zwingt eine Zinssenkung zu mehr Nachfrage nach Produkten, die kurzfristig nicht produziert und auf den US-Markt gebracht werden können. Dann führt die Zinssenkung nur zu mehr Inflation und viel größeren Problemen, die noch mehr Probleme verursachen können, wie bei der Pandemie. Ich denke, die Fed wird nicht noch einmal denselben Fehler machen.“
Der Ex-Präsident der Bostoner Zentralbank sieht also aktuell keine Notwendigkeit für die Fed aktiv zu werden, zumal die Inflation zumindest temporär anziehen wird durch die eingeführten US-Zölle Anfang April 2025.
Auswirkungen der US-Zollpolitik
"Bis sich die Auswirkungen der US-Zollpolitik nicht in den Preisen und in der Beschäftigungsquote manifestieren wird die Fed also die Füsse vorerst stillhalten, es sei denn sie muss Feuerwehr spielen an den US-Bond- und Geldmärkten. Damit die Fed die Inflation langfristig in den Griff bekommt und die Zinsen senken kann muss sie vorerst einen Teil der Inflation aus den Vermögenspreisen entweichen lassen, um gleichzeitig Probleme bei der Refinanzierung von US-Immobilien zu vermeiden, die in den Jahren der Nullzinspolitik zu deutlich niedrigeren Bauzinsen finanziert wurden.Andernfalls bekommt die US-Ökonomie ähnliche Probleme wie bei der US-Immobilienkrise mit den Suprimekrediten und den Mortgage Backed Securities im Zeitraum 2007-2009. Viele jüngere Aktienanleger, die seit der Covid-Pandemie neu am Aktienmarkt aktiv sind, kennen diese Art von Refinanzierungsproblemen nicht, die am Immobilienmarkt entstehen nach einer Phase einer deutlichen Zinserhöhung, die sich auf die Finanzmärkte und die reale Wirtschaft übertragen können. Daraus ergibt sich ein Korrekturpotential für die Kapitalmärkte, wenn es zur Neubewertung der Assetpreise kommt in Folge von geringerer Nachfrage nach US-Immobilien und Konsumgütern und einem geringeren Wirtschaftswachstum mit steigender Arbeitslosigkeit. Seit 2009 befindet sich der US-Aktienmarkt in einer Aufwärtsbewegung mit einigen wenigen kurzen Rücksetzern während der Covid-Pandemie und dem Ukraine-Krieg.
Meistens hat die amerikanische Zentralbank Fed die Aktienmärkte gerettet und aus einer Abwärts- in eine Aufwärtsbewegung gedreht. Die Fed und die amerikanische Regierung hat meist mit viel Geld die Kapitalmärkte geflutet und dadurch den Anlegern das Signal und das Geld zum Kaufen von Wertpapieren gegeben, Die Fed und der US-Staat haben den Anlegern keine grossen verlustreichen Jahre zugemutet, das ging zu Lasten der Verschuldung in den USA und in anderen Staaten. Die Zentralbanken und Regierungen handelten ähnlich wie Nannys, die ihren Kindern nicht viel Risiko zumuten wollten, doch das hatte seinen Preis und Folgen.
Denn nun hat die Fed rekordhohe Summen von US-Staatsanleihen in ihren Bilanzen und der US-Staat mit 36 Billionen USD gigantische Schulden, die der US-Staat nicht unendlich ausweiten kann. Die Geldmittel zur Rettung von einbrechenden Kapitalmärkten werden nun knapper und müssen deswegen effizienter eingesetzt werden von beiden Seiten. Eine Phase einer länger andauernden Wirtschaftsflaute und einer Seitwärtsbewegung am Aktienmarkt, mit Assetpreisen auf einem deutlich tieferen Niveau als man selbst eingestiegen ist, das kennen nur noch die erfahrenen Anleger, die auch die Börsenkrisen 2000-2003 und 2008-2009 mitgemacht haben.
Die weltweiten Aktienmärkte zeigen sich aber aktuell gerade "mangels negativer historischer Erfahrungswerte" robuster gegen einen Preisverfall an der Börse, da sie nicht befürchten, dass der Markt um mehr als die Hälfte einbrechen kann. Diese Möglichkeit spielt für die jungen Anleger keine entscheidende Rolle mehr, deswegen steigen sie vorher mit "buy the dip" wieder ein am Aktienmarkt. Übersetzt heisst das, wegen einer fehlenden negativen psychologischen Erfahrung der gesamten jungen Anlegergeneration mit Aktienmarktcrashs, verkaufen sie nicht mehr prozyklisch, wenn die Kurse kurzfristig einbrechen, anders als die Generation ihrer Eltern und Grosseltern. Deswegen kommt es oft nicht mehr zu einem "Salami-Crash", wie das früher oft der Fall war, da die jungen Anleger einen konträren "buy the dip" Prozess verinnerlicht haben.
Dieses neue Verhaltensmuster vieler Privatanleger hat sich inzwischen etabliert und ist auf die Weiterbildung durch das Internet zurückzuführen und die vielen lehrreichen Videos zum Investieren, die es inzwischen in Sozialen Medien gibt. Nichtdestotrotz kann auch ein solches Verhalten nicht immer einen Einbruch der realen Wirtschaft verhindern, wie das derzeit durch die US-Zölle zu befürchten ist, zumal die Produkte in den USA deutlich teurer werden, da es ausser US-Zöllen auch eine Angebotsverknappung geben wird am US-Markt mit unbekanntem Ausgang für Inflation, Unternehmen und Arbeitsplätze.
Der neuen Anlegergeneration könnte aktuell die Strategie "buy the dip" wahrscheinlich zum Verhängnis werden und nicht helfen eine deutliche Kurskorrektur der Assetpreise abzufedern, da die Fed und die US-Regierung als Nannys ausfallen, zumindest am US-Aktienmarkt. Am US-Bondmarkt hingegen gelten andere Spielregeln, hier lässt die Fed und US-Regierung nicht mit sich spielen, hier gilt der Trump-Put und Fed-Put weiterhin. Diese Strategie "buy the dip" könnte aber zu einem deutlich späteren Zeitpunkt interessant werden, wenn die Preise am Aktienmarkt deutlich tiefer liegen als -30%.", ist Dipl.-Kfm. Raimund Tittes überzeugt, Vorstand der Kölner Investmentberatung INVEXTRA.COM AG, der bereits die Crashs am Aktienmarkt im Jahr 2000, 2008 und 2022 rechtzeitig vorausgesehen und die Depots der Kunden aus Aktien in Rentenpapiere umgeschichtet hatte. Seine Anlagestrategie basiert auf der Fundamentalanalyse der realen und monetären Wirtschaft und der Börsenpsychologie, beides hat er an der University of Michigan und Universität zu Köln studiert und in der Praxis seit 1996 mit der "Investmaxx Stop&Go Investmentstrategie" erfolgreich umgesetzt. Mehr über die Investmaxx Prognosen und Stop&Go Umschichtungsempfehlungen von Tittes kann man hier unter www.investmaxx.de nachlesen.
Former Fed President Eric Rosengren - YouTube

Quelle: YouTube https://www.youtube.com/watch?v=MYKAJIrG2Kw
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