Janus Henderson Investors: Handelsverhandlungen mit Japan – bringen sie Erleichterung?

- Japanische Märkte wurden überrascht, Finanzwerte am stärksten vom Ausverkauf betroffen.
- Die laufenden Handelsgespräche haben zwar eine Erholungsrallye ausgelöst, doch angesichts verschiedener Faktoren ist es fraglich, ob eine Einigung erzielt werden kann.
Eine unwillkommene Überraschung
Die Einführung hoher Zölle von 24 % auf japanische Waren überraschte den Markt, da erwartet wurde, dass die Handelsfragen durch laufende Verhandlungen gelöst werden könnten. Überraschend war auch, dass Finanzwerte den Ausverkauf dominierten, obwohl dieser Sektor nicht direkt mit dem Handel in Verbindung steht. Ein möglicher Grund: Finanzwerte könnten unter dem erhöhten Risiko eines globalen Wirtschaftsabschwungs leiden, der die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung durch die Bank of Japan hinauszögern würde. Darüber hinaus hatte die starke Wertentwicklung zu großen Anlegerpositionen geführt, was zu Zwangsverkäufen führte.Ich bin jedoch der Meinung, dass sich die Überreaktion des Marktes auf die Finanzwerte in gewissem Maße umkehren dürfte, da kurzfristige inländische Faktoren wie das Wachstum der Reallöhne und die Pläne der Unternehmen für Preiserhöhungen einen Inflationsanstieg begünstigen könnten.
Tragen die Handelsverhandlungen für Japan Früchte?
Am 8. April fand das mit Spannung erwartete Telefongespräch zwischen Premierminister Ishiba und Präsident Trump statt. Dabei wurden die zuständigen Minister mit der Erarbeitung einer Lösung beauftragt, was eine Erholungsrallye auslöste.Es ist zu früh von der Stabilisierung der Lage auszugehen. Sollte das Ziel der US-Politik darin bestehen, ein Budget für Steuersenkungen zu sichern, so ist es fraglich, ob diese durch Verhandlungen mit einzelnen Ländern wesentlich gesenkt werden können. Darüber hinaus werden die Steuern auf bestimmte Branchen wie die Automobilindustrie als separates Anliegen betrachtet; die Lösung dieser Probleme könnte länger dauern.
Die USA sind offenbar fest entschlossen, den schwachen US-Dollar zu korrigieren. Die Geldpolitik der Bank of Japan, die nach wie vor negative Zinssätze beibehält, wird als eine der Hauptursachen für die Abwertung des Yen betrachtet.
Die Marktinterpretation ist, dass ein möglicher wirtschaftlicher Abschwung den Inflationsdruck verringern könnte, was wiederum eine Rechtfertigung für die Entscheidung der Bank of Japan wäre, die Zinsen auf ihrer nächsten Mai-Sitzung nicht weiter anzuheben. Ich bin jedoch weiterhin der Ansicht, dass ein akkommodierendes Zinsniveau an sich ein starker Grund für eine weitere Zinserhöhung ist.
Geringere Auswirkungen auf Exporte?
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Auswirkungen auf Japans Exporte, die aufgrund zahlreicher Faktoren nur schwer messbar sind. In den vergangenen 30 Jahren haben japanische Unternehmen ihre Geschäfte in die USA verlagert und gleichzeitig weltweit ausgebaut, um die Abhängigkeit vom Handel mit einem einzelnen Land zu verringern.Exporte aus Japan in die USA machen nur etwa 20 % der Gesamtexporte aus, von denen nur etwa 30 % Automobile sind. Entscheidend ist, ob die Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil und eine Preissetzungsmacht haben. Diejenigen, die über wettbewerbsfähige Produkte verfügen, können die Kosten der Zölle möglicherweise durch höhere Preise auffangen und trotzdem ihren Marktanteil vergrößern. In anderen Bereichen werden die Auswirkungen auf Software-Sektoren wie Computerspiele und Musik als minimal angesehen, was zu einer Outperformance dieser Bereiche führen könnte. Unternehmen, die von der Inlandsnachfrage abhängig sind und die Auswirkungen einer erheblichen Yen-Abwertung durch unternehmerische Maßnahmen wie Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen sowie Produkt- und Dienstleistungsinnovationen abgefedert haben, könnten von einer Wechselkursveränderung stark profitieren.
Japan ist seit langem strategischer Partner für die USA
Zwischen den USA und Japan gibt es nur wenige grundlegende Konflikte, und die Zusammenarbeit bietet erhebliche Vorteile. Japan ist seit fünf Jahren in Folge der größte ausländische Investor in den USA und auch der größte Inhaber von US-Staatsanleihen. Langfristig gesehen ist auch Japans geopolitische Position von entscheidender strategischer Bedeutung für die USA: In Japan befinden sich rund 130 US-Militärstützpunkte – und Japan trägt mehr als 80 % der Betriebskosten.Auf Regen folgt Sonnenschein
Trotz der Schwarzmalerei über das „Zoll-Armageddon“ gibt es auch einige positive Aspekte. Die Zollverhandlungen mit vielen Ländern werden zwar Zeit kosten und zu anhaltend hoher Volatilität führen, doch sollte die US-Politik zu einer Änderung des Handelsregimes führen, dürfte dies aktiven Anlegern die Möglichkeit bieten, ihre Portfolios neu zu bewerten und neue Aktien auszuwählen. Für Anleger, die nicht in den Yen investieren, ist die potenzielle Umkehrung des Abwärtstrends des Yen ebenfalls ein positiver Faktor, der berücksichtigt werden sollte.***
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