Ninety One | Der unaufhaltsame Dollar trifft auf den unbeweglichen Mr. Trump

Investmentfonds.de | London, 07. Juli 2025 – Das Investment Institute von Ninety One hat heute das Whitepaper Der unaufhaltsame Dollar trifft auf den unbeweglichen Mr. Trump veröffentlicht. Die Untersuchung bietet eine historisch fundierte Prognose für die globalen Währungsmärkte. Der Bericht argumentiert, dass die strukturellen Kräfte, die seit 2011 die Dominanz des US-Dollars getragen haben, sich nun in Richtung einer entscheidenden Umkehr verschieben – mit potenziellen Auswirkungen auf Asset-Allokation, Kapitalströme und geopolitische Beziehungen in den kommenden Jahren.
Vollständige Dollar-Zyklen – mit einer Dauer von etwa 18 Jahren – sind selten, tief verwurzelt und kehren nur um, wenn sich mehrere makroökonomische und politische Hebel gleichzeitig verändern. Mit einer möglichen zweiten Amtszeit von Donald Trump stehen nun alle vier Hebel – Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite, Zinsdifferenzen, globale Kapitalströme und geopolitische Ausrichtung – auf Rot.
„Der Trump-Schock, sollte er eintreten, wäre nicht nur politischer Natur. Er könnte der makroökonomische Auslöser sein, der die außergewöhnliche Dollar-Rallye beendet“, erklärt Sahil Mahtani, Leiter der Makroanalyse bei Ninety One. „Die Geschichte zeigt: Die Trägheit des US-Dollars wird nur dann durchbrochen, wenn sich alle strukturellen Kräfte gleichzeitig wenden. Dieser Zeitpunkt könnte jetzt gekommen sein.“
Das Ende der Ära amerikanischer Ausnahmestellung?
Seit der globalen Finanzkrise war ein Übergewicht in US-Anlagen der „Standard-Trade“ – getragen von tiefen Kapitalmärkten, Technologieführerschaft und institutioneller Glaubwürdigkeit. Diese Phase eines „unumstrittenen US-Übergewichts“ könnte nun enden. Die Kombination aus wachsender fiskalischer Belastung, zollbedingten Verzerrungen des Welthandels und einer transaktionalen Außenpolitik hat dort Verwundbarkeiten geschaffen, wo zuvor Konsens herrschte.„Der Dollar hat über ein Jahrzehnt der Schwerkraft getrotzt“, so Mahtani. „Aber wir treten in eine Phase ein, in der sich geopolitische Rückenwinde drehen und globale Investoren Alternativen suchen – nicht weil die USA zusammenbrechen, sondern weil Chancen anderswo zunehmen und gleichzeitig die Risiken in den USA steigen.“
Ein historisches Modell für Wendepunkte am Devisenmarkt
Die Analyse stützt sich auf über fünf Jahrzehnte an Währungsdaten, um darzulegen, wie der US-Dollar seit 1970 drei Auf- und Abschwünge durchlaufen hat. Diese Übergänge – markiert durch Ereignisse wie den Nixon-Schock, das Plaza-Abkommen oder die globale Neuausrichtung nach dem Dotcom-Crash – erfolgten stets, wenn vier Bedingungen erfüllt waren:-
1. Verschlechterung der US-Fundamentaldaten (z. B. wachsende Defizite),
2. Zunehmendes Wachstum und höhere Renditen im Ausland,
3. Reallokation globalen Kapitals,
4. Eine Wende in der Währungspolitik – sei sie marktgetrieben oder koordiniert.
In jedem Fall erfolgte der Umschwung innerhalb eines engen Zeitfensters von zwei bis drei Jahren. Das Jahr 2025 könnte ein solches Fenster darstellen, angetrieben durch bereits laufende makroökonomische und politische Entwicklungen.
Trump als Trägheitsbrecher
Eine zweite Amtszeit Trumps könnte das „unbewegliche Objekt“ sein, das letztlich mit der Dynamik des Dollars kollidiert. Sein wirtschaftspolitisches Programm – gestützt auf fiskalische Expansion, erneuerte Zollregime und Druck auf die Federal Reserve – dürfte das US-Doppeldefizit ausweiten, das Wachstum schwächen und Inflationsrisiken erhöhen. Die Folge: sinkende Nachfrage nach US-Staatsanleihen und höhere Volatilität bei Dollar-Anlagen.Gleichzeitig zeigen Europa und Japan Anzeichen fiskalischer und unternehmerischer Erneuerung. Chinas Konjunkturmaßnahmen und seine anhaltenden Bemühungen zur Internationalisierung des Renminbi sorgen für zusätzliche Komplexität. Da diese Regionen Kapital anziehen, könnte der bisherige Renditevorteil der USA verschwinden.
„Trumps Politik droht, fiskalisches Risiko und geopolitische Unberechenbarkeit zu verschärfen – genau zu einem Zeitpunkt, an dem der Dollar ohnehin überdehnt ist“, betont Mahtani. „Das ist ein klassisches Szenario für Wendepunkte in Währungszyklen.“
Ein neues globales Allokationsumfeld
Aktuell sind Portfolios stark auf die USA ausgerichtet. US-Aktien machen inzwischen fast 70 % des MSCI ACWI aus, und globale Portfolios sind überproportional in Dollar-Anlagen investiert – viele davon ohne Währungsabsicherung. Dies birgt Potenzial für abrupte Kapitalumschichtungen, insbesondere bei unterdurchschnittlicher Performance von US-Anlagen.Erste Anzeichen einer Kapitalverlagerung hin zu Schwellenländern, Rohstoffen und nicht-dollarbasierten Abwicklungssysteme sind bereits sichtbar. Führende Schwellenländer wickeln Handel in lokalen Währungen ab, testen digitale Alternativen und diversifizieren ihre Reserven – Maßnahmen, die die strukturellen Vorteile des Dollars langfristig untergraben.
Anlageimplikationen
Sollte der Dollar tatsächlich in einen Abwärtszyklus eintreten, sind die Folgen für Anleger erheblich:- Währungsgesicherte globale Anlagen könnten besser abschneiden, da Währungsrisiken wieder stärker ins Gewicht fallen.
- Schwellenländer und Rohstoffe könnten vom schwächeren Dollar und einer höheren globalen Risikobereitschaft profitieren.
- Geopolitische Volatilität und Inflation erfordern mehr taktische Währungspositionierung und ein aktives Risikomanagement.
- Multipolare geldpolitische Dynamiken könnten die Attraktivität sicherer Häfen neu bewerten lassen und Reserveverwalter zum Umdenken zwingen.
Ein Wendepunkt für die Weltordnung?
Über den Finanzmarkt hinaus sendet der Dollar auch ein geopolitisches Signal: Seine Vormachtstellung ist nicht immun gegen politische Disruptionen. Die Mechanismen, die ihn getragen haben – verlässliche Politik, globales Vertrauen und institutionelle Zurückhaltung – stehen nun zur Disposition. Sollte eine neue Regierung diese Grundlagen weiter untergraben, könnte die Welt sich rascher in Richtung einer fragmentierteren und weniger dollarabhängigen Ordnung bewegen.Mahtani zieht als Fazit:
„Das ist nicht das Ende des Dollars – aber möglicherweise das Ende seiner Trägheit. Dieser Wandel geschieht nicht über Nacht. Doch Investoren sollten nicht länger davon ausgehen, dass die Zukunft wie die Vergangenheit aussieht. Der nächste Zyklus nimmt bereits Gestalt an.“***
- Anzeige -
Anlageberatung.de
Anlageberatung zu den Unruhen an der Börse.
So geht man sicher durch die Krise.

Wie kann man sein Vermögen am besten durch die Krise bringen?
>>> Hier klicken- Ende Anzeige -
***
- Ende der Nachricht
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder (Ninety One). Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar (Ninety One).
INVESTMENTFONDS.DE |
|
INVESTMENTFONDS.DE | Hinweise in eigener Sache:
Disclaimer: Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
Risikohinweis: Die Ergebnisse der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse. Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung wieder. Die zur Verfügung gestellten Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine Beratung dar.
News zum Thema
Weitere News auswählen

Nachhaltigkeit
In die Gewinner der Energiewende investieren. Das ist mit Fonds möglich: Sparplan, Einmalanlage, Entnahmeplan, Kombiplan

Aktionsangebot
Zum Firmenjubiläum gibt es 50 EURO Jubiläumsgeschenk für jeden Neukunden* (Voraussetzungen beachten)!