Kommentar zu den Emerging Markets

Das südkoreanische BIP wuchs in den im Juni 2010 abgelaufenen drei Monaten mit 7,2% im Jahresvergleich unerwartet schnell. Die Markterwartungen wurden damit zwar übertroffen, doch die im 1. Quartal des Jahres erreichte Expansion von 8,1% gegenüber dem Vorjahr verfehlt. Südkoreas kräftiger Wirtschaftsaufschwung veranlasste die Zentralbank im Berichtsmonat zur ersten Zinsanhebung seit Beginn der globalen Finanzkrise 2008. Der Leitzins wurde um 25 Basispunkte (0,25%) auf 2,25% heraufgesetzt. Im Rahmen der Bemühungen um eine Verbesserung der Handels- und der Wirtschaftsbeziehungen zu Südkoreas globalen Partnern besuchte Präsident Lee Myung-bak im Juli Kanada, Panama und Mexiko. Die indische Notenbank (Reserve Bank of India) verschärfte ihre Politik weiter – mit zwei Zinsschritten im Juli, die aufgrund von Inflationssorgen erfolgten. Der umgekehrte Repo-Satz wurde insgesamt um 75 Basispunkte (0,75%) auf 4,5% erhöht, der Repo-Satz um 50 Basispunkte (0,5%) auf 5,75%. Rege Inlandsnachfrage heizte den Inflationsdruck weiter an. Die Großhandelspreise stiegen im Juni gegenüber dem Vorjahr um 10,6%, im Mai waren es 10,2% gewesen. Der Handelssektor verzeichnete erneut kräftiges Wachstum. Die Exporte nahmen im Juni im Jahresvergleich um 30,4% auf 17,7 Mrd. US-Dollar zu. Auch die Importe verzeichneten mit einem Anstieg von 23,0% gegenüber dem Vorjahr zweistelliges Wachstum. Daraus ergab sich mit 32,3 Mrd. US-Dollar ein größeres Handelsdefizit als im Juni 2009 mit 23,5 Mrd. US-Dollar. Die brasilianische Regierung kündigte im Zuge der Vorbereitungen des Landes auf die Ausrichtung der Fußball-WM 2014 Pläne zur Investition von 18,7 Mrd. US-Dollar in Infrastrukturentwicklung an. Brasilien ist auch Gastgeberland der Olympischen Spiele 2016, die in Rio de Janeiro stattfinden. Zwei solche Ereignisse von Weltrang verbessern nicht nur Brasiliens Image und seinen Reiz für ausländische Investoren, sondern fördern auch die heimische Wirtschaft durch höhere Investitionen und mehr Konsum, Beschäftigung und Tourismus. Die Zentralbank straffte die währungspolitischen Zügel weiter, indem sie den Leitzins um 50 Basispunkte (0,5%) auf 10,75% heraufsetzte. Die Verbraucherpreise stiegen im Juni im Jahresvergleich um 4,8%, was in etwa dem im Mai gegenüber dem Vorjahr verzeichneten Anstieg entsprach und niedriger war als die im April verbuchten 5,3%. Die rückläufige Inflation könnte zur Beruhigung von Überhitzungssorgen in der Wirtschaft beitragen. In Südafrika wiesen die gemeldeten Daten im Juli auf eine Erholung der Inlandsnachfrage hin. Der private Konsum nahm infolge höherer Einkommen und niedrigerer Zinsen zu. Er erhöhte sich in den ersten drei Monaten 2010 gegenüber dem Vorquartal um 5,7%. Im letzten Quartal 2009 waren es im Vergleich 1,6% gewesen. Die Inflation hielt sich auf dem tiefsten Stand seit knapp vier Jahren und blieb im Zielband der Zentralbank von 3% bis 6%. Hauptsächlich aufgrund niedrigerer Transportkosten stiegen die Verbraucherpreise im Juni im Jahresvergleich nur um 4,2%. Im Mai waren es 4,6% gewesen. Die Industrieproduktion in Russland blieb im 2. Quartal 2010 mit 10,9% im Jahresvergleich hoch. Im Quartal davor hatte sie gegenüber dem Vorjahr 9,5% zugenommen. Wichtige Wachstumstreiber waren unter anderem die Sektoren Produktion sowie Maschinen- und Anlagenbau. Aus der Teilprivatisierung von Staatsbetrieben sollte die Regierung zwischen 2011 und 2013 30 Mrd. US-Dollar erlösen. Auf der Russlandreise des vietnamesischen Parteigeneralsekretärs Nong Duc Manh vereinbarten die beiden Länder beschleunigte Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen sowie eine Intensivierung der Beziehungen in Bereichen wie Handel, Investitionen und Bildung. Das BIP-Wachstum in der Türkei beschleunigte sich dank eines Anstiegs von Konsum und Investitionen. Im 1. Quartal wuchs das BIP im Jahresvergleich um 11,7% gegenüber einer Expansion von 6,0% in den letzten drei Monaten 2009. Der private Konsum nahm im 1. Quartal im Jahresvergleich um 9,9% zu und damit doppelt so schnell wie im Vorquartal mit 4,8%. Der Inflationsdruck ließ im Juli weiter nach. Die Verbraucherpreisinflation erreichte im Juli ein Siebenmonatstief von 7,6% gegenüber dem Vorjahr. Im Juni hatte der Anstieg im Jahresvergleich noch 8,4% betragen. Auf politischer Ebene wies Premierminister Recep Tayyip Erdogan Behauptungen zurück, dass die Regierung nach dem Verfassungsreferendum im nächsten Monat vorzeitig Neuwahlen anberaumen werde.
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