T. Rowe Price: Wasserknappheit hat Auswirkungen auf die Wertpapierauswahl
Maria Elena Drew, Director of Research, Responsible Investing bei T. Rowe Price
Die Wechselwirkung aus Wasser, Energie und Lebensmitteln - der so genannten "WEF-Nexus" - stellt einen verlässlichen Indikator für die Wahrscheinlichkeit stärkerer Umweltregulierung dar. "Ein Verständnis der Interaktion dieser drei Komponenten bildet für Investoren eine wertvolle Grundlage, um besser zu erkennen, wie sich Umweltdynamiken auf die Leistung von Unternehmen auswirken", sagt Maria Elena Drew, Director of Research, Responsible Investing bei T. Rowe Price.
Der Dreh- und Angelpunkt des WEF-Nexus sei die Komponente "Wasser". Als eine begrenzte Ressource habe Wasser direkten Einfluss auf die Nahrungsmittelversorgung und die Stromerzeugung. Es wirke wie ein Katalysator für schnelles regulatorisches Eingreifen, da sich die Misswirtschaft von Wasser schwierig wieder umkehren lasse und da Preise eine Verknappung meist erst signalisieren, wenn es zu spät sei.
Rund 1,6 Milliarden Menschen seien von Wasserknappheit betroffen und bis 2040 werde sich diese Zahl vermutlich verdoppeln. Dementsprechend steige der weltweite Druck durch den WEF-Nexus. "Die Wasserknappheit verlagert sich von einem globalen, langfristigen Nachhaltigkeitskonzept zu einem lokalen und dringenden Problem. Zwar ist es für Politiker einfacher, durch lokal bedeutsame Themen wie Wasserknappheit, steigende Lebensmittelpreise oder Umweltverschmutzung Aufmerksamkeit zu mobilisieren," sagt Drew. "Die Integration von Faktoren wie Wasser stelle für den Anlageprozess aber eine Herausforderung dar." Oftmals könnten Investoren kein klares Preissignal wahrnehmen, bis die Wasserressourcen bereits signifikant eingeschränkt seien - und selbst dann könnte es sich in einer verstärkten Regulierung oder Verknappung und nicht etwa in einem Preisanstieg niederschlagen. Da aktuelle Wasserdaten nicht immer verfügbar seien, müsste Wasser häufig als ein immaterieller Faktor im Investmentprozess betrachtet werden.
"Unter den Ländern, die mit den Herausforderungen des WEF-Nexus konfrontiert sind, ist China ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie ein Ungleichgewicht des WEF-Nexus zur Förderung von Umweltreformen beiträgt. Die Umweltauflagen in China haben sich erheblich verschärft, da die Regierung die Umstrukturierung des Industriesektors des Landes fördert. So möchte sie den globalen Klimawandel eindämmen", sagt Drew. Im Mittelpunkt der lokalen Umweltreformen stehe die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft, die jeder Branche eine geringere Bedeutung beimesse, die das natürliche Ressourcengleichgewicht Chinas überstrapaziere, ohne einen entsprechenden sozialen Gewinn zu erzeugen.
"Bei der Bewertung, welche Unternehmen die Gewinner und Verlierer dieser Branchenreformen sein werden, spielen neben der Finanzanalyse auch ökologische, soziale und Governance- Faktoren eine wichtige Rolle", sagt Drew. "Für jede Branche, die mit der Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft konfrontiert ist, überprüfen wir, was das Unternehmen tut, um die Ziele der Regierung umzusetzen, wie es mit daraus resultierenden Problemen in der Lieferkette umgeht und wie sie ihr Business-Modell umstellen, um die Herausforderungen zu bewältigen. So waren beispielsweise die Berücksichtigung von Fabrikstandorten und Modernisierungen, der Zugang zu Wasserlizenzen sowie andere Umweltfaktoren im Bekleidungs- und Textilsektor wichtige Faktoren bei Investitionsentscheidungen."
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